Eine ikonische Gestalt der deutschen Fernsehlandschaft hat den Lebensbogen vollendet. Der berühmte Schauspieler Rolf Schimpf, bekannt durch seine Rolle als Hauptkommissar Leo Kress in der populären ZDF-Krimireihe „Der Alte“, ist im Alter von 100 Jahren verstorben. Sein Biograf Detlef Vetten bestätigte die Nachricht nach Berichten in Medienkreisen. Mit über 200 Auftritten prägte Schimpf nicht nur eine Generation von Zuschauern, sondern etablierte auch einen einzigartigen Stil des kriminalistischen Erzählens ohne Gewalt.
In einer Zeit, da das deutsche Fernsehen noch auf der Suche nach seinen eigenen Geschichten war, trat Rolf Schimpf erstmals in den 1960er Jahren mit Rollen in Serien wie „Hafenkrankenhaus“ und „Ida Rogalski“ in Erscheinung. Doch erst die Zusammenarbeit mit dem Münchner Produzenten Helmut Ringelmann katapultierte ihn zu einem Star. Ab 1984 spielte Schimpf den charmanten und bodenständigen Ermittler Leo Kress, der mit ruhiger Präzision Fälle löste. Insgesamt stand er in 222 Episoden vor der Kamera, bevor er 2007 in den Ruhestand ging. Die Serie wurde weltweit in über hundert Ländern ausgestrahlt und zählt bis heute zu den erfolgreichsten deutschen Fernsehserien.
Nach seinem Rückzug aus dem öffentlichen Leben lebte Schimpf zurückgezogen in einer Seniorenresidenz in München, wo er auch seinen letzten Lebensabschnitt verbrachte. Als Geheimnis seines Erfolges nannte er einst die unaufgeregte Art der Münchner Ermittler, die bewusst auf Action-Szenen verzichteten.
Von seiner Geburt in Berlin im Jahr 1924 bis hin zu seinem späteren Wohnsitz in München zeichnete sich Schimpfs Leben durch eine faszinierende Entwicklungslinie aus. Nach dem frühen Verlust seiner Frau Ilse Zielstorff zog er sich zunehmend aus dem Rampenlicht zurück.
Als Rolf Schimpf nun gestorben ist, bleibt sein Werk als Zeugnis einer besonderen Ära im deutschen Fernsehen erhalten.
Mit seinem Tod verliert die Welt des Unterhaltungsfernsehens nicht nur einen begnadeten Schauspieler, sondern auch einen Menschen, der durch seine ruhige, konsequente Art für viele Zuschauer zur Inspiration wurde. Sein Engagement zeigt, dass man selbst komplexe Geschichten ohne überflüssigen Glamour oder gewalttätige Szenen erzählen kann. Diese Lektion bleibt weiterhin aktuell und inspiriert neue Generationen von Drehbuchautoren und Regisseuren.