Zwischen Israel und der Hisbollah-Miliz im Libanon droht die seit November bestehende Waffenruhe zu bröckeln. Am Wochenende gab das israelische Militär den Beschuss dreier Raketen aus libanesischem Gebiet an, was prompt zur Antwort durch Artillerie- und Luftangriffe führte. Während die Hisbollah jegliche Verbindung zu den Anschlägen ablehnt, warnt Libanons Regierung vor möglichen Eskalationen in der Region.
Die aktuelle Situation spiegelt die angespannten Beziehungen zwischen beiden Ländern wider, obwohl eine Waffenruhe vereinbart wurde. Der Rückzug israelischer Truppen aus dem Süden des Libanon bleibt unvollständig, was Spannungen weiter schürt. Zudem wird Libanon von Israel als verantwortlich angesehen für die Einhaltung des Friedens.
Nach Angaben des israelischen Militärs wurden am Samstagmorgen drei Raketen abgefangen, die aus dem Libanon auf den Norden Israels gerichtet waren. Daraufhin griff Israel mit Artillerie- und Luftangriffen gegen Hisbollah-Ziele im südlichen Libanon vor. Details zu diesen Operationen wurden bisher nicht veröffentlicht, sollen aber später nachgeholt werden.
Der israelische Generalstabschef Ejal Zamir betonte die Entschlossenheit seiner Streitkräfte, auf solche Attacken konsequent zu reagieren. Auch Verteidigungsminister Israel Katz unterstrich die Notwendigkeit, Sicherheit für die Bevölkerung zu gewährleisten. Die Hisbollah bestritt jedoch jede Beteiligung an den Raketenangriffen, wodurch sich Fragen über die wahre Herkunft dieser Aktion ergeben.
Libanons Regierung äußerte ihre Sorge über mögliche Eskalationen im Nahost-Konflikt. Regierungschef Nawaf Salam mahnte vor einem neuen Krieg, der schwerwiegende Folgen für sein Land haben könnte. Dies zeigt die Brisanz der aktuellen Lage, da Libanon direkt in einen Konflikt hineingezogen werden könnte.
Seit Beginn der Waffenruhe im November hat Israel zwar größtenteils seinen Truppenabzug aus dem Süden des Libanon vollzogen, doch fünf Militärposten bleiben weiterhin in strategisch wichtigen Positionen stationiert. Diese Präsenz wird vom libanesischen Staat als Bruch der Vereinbarungen betrachtet und führt zu kontinuierlichen Protesten. Experten sehen hierin ein Hindernis für dauerhaften Frieden, da es Spannungen weiter nährt und Misstrauen verstärkt.