Die Sozialberichte der Stadt Bochum für 2024 offenbaren beunruhigende Zahlen. Fast ein Viertel aller Familienhaushalte in Bochum sind Alleinerziehenden-Haushalte, was einem Bestand von etwa 8.000 Haushalten entspricht. Dies stellt einen leichten Anstieg im Vergleich zum Vorjahr dar. Besonders auffällig ist der hohe Anteil in Günnigfeld, wo fast jeder dritte Haushalt von Alleinerziehenden bewohnt wird. In Stiepel hingegen beträgt der Anteil nur jeder siebte Haushalt.
Ein weiteres alarmierendes Detail ist das Armutsrisiko, das für diese Gruppe besonders hoch ist. Laut den Daten beziehen 40 Prozent der Alleinerziehenden in Bochum Bürgergeld. Diese Zahl unterstreicht die Notwendigkeit einer intensiveren Unterstützung und besseren sozialen Netzwerke für diese Eltern.
Um den Alltag von Alleinerziehenden zu erleichtern und gleichzeitig Raum für persönliche Entspannung zu schaffen, organisiert die Familienbildungsstätte eine besondere Veranstaltung am Samstag, den 18. Januar 2025, zwischen 10:30 und 15 Uhr. Das Motto „Zeit für mich“ zielt darauf ab, sowohl für Kinder als auch für Eltern ein umfassendes Programm anzubieten. Während die Kinder vor Ort betreut werden, haben die Eltern Gelegenheit an Workshops wie Pilates oder Zumba teilzunehmen. Der Tag endet mit einem gemeinsamen Abendessen, das nicht nur kulinarisch vielfältig ist, sondern auch eine Plattform für den Austausch bietet.
Diese Veranstaltung bietet nicht nur Unterhaltung, sondern auch wichtige Informationen über lokale Hilfsangebote und Netzwerke. Sie soll den Teilnehmern helfen, Kontakte zu knüpfen und sich gegenseitig zu unterstützen. Es ist eine Chance, neue Perspektiven zu gewinnen und Lösungen für alltägliche Herausforderungen zu finden.
Neben der Veranstaltung gibt es in Bochum zahlreiche weitere Programme, die sich speziell an Alleinerziehende richten. Eines davon ist der Sozialdienst der Katholischen Frauen, der zwar nicht ausschließlich für Alleinerziehende gedacht ist, aber von ihnen am häufigsten genutzt wird. Drei Sozialarbeiterinnen begleiten Eltern während des ersten Lebensjahres ihrer Kinder und bieten Unterstützung bei Behördengängen und anderen administrativen Aufgaben.
Ein weiteres Beispiel ist der Großelterndienst vom Kinderschutzbund Bochum, der sich besonders an Alleinerziehende richtet, deren Familien keine Großeltern mehr haben. Ältere Menschen treten hier als Art-Ersatz-Omas und -Opas auf und verbringen einmal oder zweimal pro Woche Zeit mit den Kindern. Dies soll nicht nur die Familie entlasten, sondern auch einen wertvollen Austausch zwischen den Generationen ermöglichen. Solche Initiativen tragen dazu bei, dass die Kinder trotz fehlender Großeltern einen stabilen Bezugspunkt haben.