Innovative Firmen aus der Region setzen auf Elektronik für den militärischen Sektor. Zwei Beispiele aus Würzburg und Eichstätt zeigen, wie deutsche Mittelständler neue Wege gehen. Während ein Unternehmen seine Komponenten in niederländische Militär-Elektromotorräder integriert hat, entwickelt eine andere Firma Präzisionsteile für moderne Panzerantriebe und Raketen. Diese Transformation wurde durch die Corona-Krise beschleunigt, die viele traditionelle Automobilzulieferer zwang, sich neu zu orientieren. Die Diskussion darüber, ob der Wechsel in die Rüstungsindustrie eine zukunftssichere Strategie darstellt, führte kürzlich in Schweinfurt.
In der dynamischen Welt des modernen Militärtechnologie-Baus engagieren sich zwei regionale Unternehmen aktiv. In einem innovativen Projekt in Holland wurden elektrisch angetriebene Motorräder mit einer Reichweite von etwa 100 Kilometern mithilfe von Komponenten eines Würzburger Unternehmens gründlich getestet. Gleichzeitig entwickelt die „Hirsch Engineering Solutions GmbH“ in Eichstätt seit Beginn der Pandemie erfolgreich Getriebe für Panzer sowie hochpräzise Teile für Raketen. Der Transformationsprozess des Unternehmens, das früher überwiegend für die Automobilindustrie tätig war, hat es ermöglicht, im Bereich Luft- und Raumfahrt sowie Sicherheit Fuß zu fassen.
Mit dieser strategischen Umdrehung will die Firma ihre Mitarbeiterzahl bis zum Jahr 2030 verdoppeln. Ein weiteres Beispiel ist Jürgen Zinecker, dessen Firma Axsol ebenfalls auf dem Gebiet der elektrischen Antriebe agiert und dabei ist, auch größere Fahrzeuge wie Kampfpanzer elektro-fähig zu machen.
Die Industrie- und Handelskammer Würzburg-Schweinfurt organisierte kürzlich eine Diskussionsrunde in Schweinfurt, um die Frage zu klären, ob der Übergang in die Rüstungsindustrie als Lösungsansatz für Krisen betroffene Unternehmen dienen kann. Dabei stellte sich heraus, dass der Zugang zu diesem Markt zwar erfolgversprechend erscheint, aber auch mit erheblichen Hindernissen verbunden ist.
Die Bundeswehr stellt hohe Anforderungen an Lieferanten, was die Integration in den Verteidigungsbereich kompliziert macht.
Die Herausforderungen sind groß, doch die Vision steht fest: Die Zukunft der Armeen wird elektrisch sein.
Vom Standpunkt eines Journalisten aus betrachtet, zeigt diese Entwicklung den Mut regionaler Unternehmen, sich auf veränderte Bedingungen einzustellen. Es ist inspirierend zu sehen, wie sie innovative Wege finden, um in anspruchsvollen Branchen Fuß zu fassen. Dies unterstreicht die Notwendigkeit flexibler Geschäftsmodelle in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit.