Volkswagen muss sich mit der Tatsache abfinden, dass seine größeren E-Modelle einen langsamen Start hatten. Dies deutet darauf hin, dass das Unternehmen in der Vergangenheit Schwierigkeiten hatte, schnell genug Fuß zu fassen. Im 20.000-Euro-Bereich gibt es bereits zahlreiche Optionen, die keine Kompromisse verlangen. Zum Beispiel der Citroën e-C3, ein kompaktes Fahrzeug mit vier Metern Länge und fünf Sitzplätzen, das heute schon für 23.300 Euro erhältlich ist. Es hat eine Reichweite von 326 Kilometern nach WLTP und wird bis 2025 eine günstigere Version unter 20.000 Euro bieten.
Der ID.1 hingegen scheint mit seinen Daten eher mäßig zu sein. Mit einer Länge von 3,88 Metern und vier Türen plus Heckklappe bietet er nur vier Sitzplätze. Der Motor leistet 70 kW (95 PS), und die Zielreichweite beträgt 250 Kilometer. Diese Zahlen sind ausreichend, aber sie lassen keinen Raum für Jubel. Insbesondere bei Langstreckenfahrten könnte dies ein Hinderungsgrund sein. Chinesische Hersteller versprechen hier höhere Reichweiten, was potenzielle Kunden vielleicht mehr anspricht.
Andere Konkurrenten wie Renault, Fiat und Hyundai haben ebenfalls interessante Angebote. Der Renault 5 E-Tech bietet 70 kW (95 PS) und eine Reichweite von 300 Kilometern. Er kombiniert moderne Technik mit charmantem Retro-Styling. Ähnliches gilt für den Fiat Grande Panda E. Der neue Hyundai Inster bringt zudem einen stark erhöhten "Och wie süß!"-Faktor und Individualisierungsmöglichkeiten mit, wobei die Basisversion 71 kW (97 PS) und 327 Kilometer Reichweite bietet. Diese Fahrzeuge bieten sowohl technische als auch stilistische Vorteile.
Beim ID.1 bleibt Volkswagen dem Motto "aus Europa für Europa" treu. Obwohl die Produktionskosten höher sind als in Billiglohnländern, will das Unternehmen auf europäischer Produktion bestehen. Dies unterscheidet es von anderen Marken innerhalb des Konzerns, die Rentabilitätsprobleme sehen und daher keine eigenen Ableger des ID.1 auf den Markt bringen werden. Diese Strategie zeigt, dass Volkswagen trotz der Herausforderungen weiterhin an Qualität und lokaler Produktion glaubt.