Rezepte
Elektronische Rezepte: Herausforderungen und Vorteile im täglichen Apothekenalltag
2025-05-20

Seit dem flächendeckenden Start im Januar 2024 hat sich das E-Rezept in der deutschen Apothekenszene etabliert. Laut einer jüngsten Umfrage unter Fachkräften durch aposcope ist es zu einem wesentlichen Bestandteil des täglichen Arbeitsablaufs geworden. Dennoch bestehen einige Herausforderungen, insbesondere bei nicht eingelösten elektronischen Verordnungen. Während viele Nutzer die Vorteile des Systems schätzen, zeigen die Zahlen auch, dass ein erheblicher Anteil der digitalen Rezepte unbeachtet bleibt. Diese Entwicklung birgt sowohl Chancen als auch Hindernisse für Apotheken und Patienten.

Die Einführung des E-Rezpts im Gesundheitssystem hat einen signifikanten Einfluss auf den Alltag von Apotheker_innen und Pharmazeutisch-technischen Assistent_innen (PTA). Der Median zeigt, dass 80 Prozent aller ausgegebenen Rezepte heute digital gestaltet sind. Dies bedeutet jedoch nicht, dass das traditionelle Papierrezept vollständig verschwunden ist – Muster-16-Verordnungen sowie Betäubungsmittel werden weiterhin manuell behandelt. Die neue digitale Form erleichtert dennoch die Arbeit in den Apotheken erheblich: Mehr als die Hälfte der Befragten bezeichnet sie als weniger zeitaufwendig im Vergleich zum analogen Vorgang.

Ein besonderer Aspekt der Umfrage betrifft die Sicherheit bei der Rückverfolgbarkeit. Mehr als die Hälfte der Teilnehmer_innen bestätigen, dass die Retaxsicherheit durch das E-Rezept verbessert wurde. Fehlerhafte Verordnungen treten zwar weiterhin auf, aber ihre Häufigkeit liegt im Median bei nur zehn Prozent. Zu den häufigsten Fehlern gehören unvollständige Freitextverordnungen oder fehlende Signaturen durch die Praxis.

Eine weitere Herausforderung besteht darin, dass viele elektronische Rezepte nicht eingelöst werden. Fast zwei Drittel der Apotheker_innen berichten, dass dies häufiger vorkommt als bei Papierrezepten. Gründe hierfür reichen von mangelnder Kenntnis über das System bis hin zu vergessenen Medikamenten. Besonders problematisch erscheint dabei, dass Patient_innen gelegentlich nicht einmal wissen, dass ihnen ein E-Rezept ausgestellt wurde.

Insgesamt verdeutlicht die Studie die Bedeutung eines effektiven Umgangs mit digitalen Verordnungen. Während das E-Rezept klare Vorteile bietet, wie Effizienzsteigerung und erhöhte Transparenz, bleiben einige Anpassungsbedarfe bestehen. Für Apotheken bedeutet dies eine kontinuierliche Aufgabe, die Nutzer_innen besser in das System einzubinden und technische Herausforderungen systematisch anzugehen. Das Potenzial der Digitalisierung im Gesundheitswesen bleibt somit weiterhin ungebrochen, wenn auch noch nicht vollständig realisiert.

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