Die digitale Welt spielt eine zunehmend größere Rolle im Leben junger Menschen. Viele Kinder nutzen iPhones, iPads und Macs mit beliebten Anwendungen wie WhatsApp, TikTok und YouTube. Eltern setzen auf eingebaute Sicherheitsfunktionen, um die Nutzung zu kontrollieren. Ein neuer Test durch die Stiftung Warentest und den SWR zeigt jedoch, dass diese Schutzmechanismen nicht immer zuverlässig sind. Der Bericht deckt Lücken in den Sicherheitsmaßnahmen auf und bietet Empfehlungen für Eltern, um ihre Kinder besser zu schützen.
Der aktuelle Test hat erhebliche Schwachstellen in Apples Kinderschutz-Funktionen aufgedeckt. Trotz eingeschalteter Altersbegrenzungen konnten Kinder problemlos unangemessene Inhalte abrufen. Zudem ließen sich Zeitlimits leicht umgehen, was zu übermäßiger Nutzung führt. Diese Probleme treten hauptsächlich bei Drittanbieter-Apps auf, während Apples eigene Dienste besser abschneiden.
In der Praxis bedeutet dies, dass Kinder trotz aktivierter Einschränkungen weiterhin auf bedenkliche Inhalte zugreifen können. Die Tester konnten beispielsweise auf YouTube und Spotify anstößige Musik und Videos abspielen, obwohl dies verboten war. Ähnliche Probleme treten auch bei anderen Betriebssystemen wie Windows oder Android auf. Apple selbst gibt zu, dass die Schutzfunktionen hauptsächlich für eigene Apps gelten und Drittanbieter keine Verpflichtung zur Nutzung haben.
Um dennoch einen möglichst hohen Schutz zu gewährleisten, sollten Eltern zusätzliche Maßnahmen ergreifen. Neben den eingebauten Funktionen ist es wichtig, das Gerät des Kindes direkt einzurichten und spezifische Einstellungen vorzunehmen. Dies kann die Sicherheit erheblich verbessern, auch wenn absolute Zuverlässigkeit nicht garantiert ist.
Ein wesentlicher Punkt ist die Nutzung des „Unterstützenden Zugriffs“-Modus, der nur ausgewählte Apps erlaubt und durch einen Code geschützt wird. Zudem sollten Eltern klare Regeln festlegen, wie zum Beispiel die zeitliche Begrenzung der Nutzung oder die Deaktivierung von In-App-Käufen. Eine enge Begleitung der Kinder beim Umgang mit digitalen Geräten sowie offene Gespräche über mögliche Gefahren sind ebenfalls entscheidend. Gemeinsam vereinbarte Nutzungszeiten und Konsequenzen bei Regelverstößen können helfen, ein bewussteres Handeln zu fördern. Auch wenn die Technologie nicht perfekt ist, bleibt der Dialog zwischen Eltern und Kindern der beste Weg zur Sicherheit im Netz.