Eltern Kinder
Elterliche Vorbilder: Der Einfluss auf Kinder und deren Ziele
2024-12-31
Mehr Zeit mit der Familie verbringen, gesünder leben und bewusster agieren – das sind Ziele, die viele Eltern für sich und ihre Kinder im neuen Jahr formulieren. Doch wie stark beeinflusst das Verhalten der Eltern tatsächlich die Ziele ihrer Kinder? Eine umfassende Studie gibt Aufschluss.

Eine zukunftsweisende Analyse für elterliche Führung

Die Macht des Exemplarischen Handelns

In den ersten Lebensjahren nehmen Kinder vieles von dem in sich auf, was ihnen ihre Eltern vorleben. Die Forschung zeigt, dass dies besonders bei Zielen und Werten der Fall ist. Während Erwachsene oft nach außen hin Ziele verkünden, die sie selbst nicht immer anstreben, können diese Aussagen doch einen tiefgreifenden Einfluss auf ihre Kinder haben. Das australische Team unter Kelly Ferber hat eine Metaanalyse durchgeführt, die nahezu 50 Studien auswertete. Diese Arbeit legt nahe, dass Eltern sich gut überlegen sollten, welche Signale sie ihren Kindern senden. Besonders extrinsische Ziele, wie der Wunsch nach materiellem Erfolg oder sozialem Ansehen, werden von Kindern oft als normales Streben übernommen. Dies könnte jedoch langfristig zu einem Mangel an innerem Gleichgewicht führen.

Intrinsische versus Extrinsische Ziele

Die Untersuchung unterscheidet zwischen intrinsischen und extrinsischen Zielen. Intrinsische Ziele, wie beispielsweise enge Beziehungen zu pflegen oder persönliche Entwicklung zu fördern, befriedigen grundlegende menschliche Bedürfnisse. Sie erfüllen ein angeborenes Verlangen nach Gemeinschaft und Verbundenheit. Solche Ziele tragen dazu bei, dass Menschen authentisch und zufrieden leben können.Extrinsische Ziele dagegen, wie Reichtum oder Status, dienen eher als Mittel zum Zweck. Sie versprechen kurzfristige Belohnungen, aber letztlich bleiben sie oberflächlich. Die Studie ergab, dass Kinder, deren Bedürfnisse nach Autonomie, Struktur und Bindung erfüllt wurden, eher intrinsische Ziele anstreben. Wenn diese Bedürfnisse frustriert werden, neigen sie eher zu extrinsischen Zielen.

Langfristige Auswirkungen auf das Wohlbefinden

Die Forscher warnen vor einer Überbetonung extrinsischer Ziele. Menschen, die solche Ziele verfolgen, fühlen sich weniger zufrieden und glücklich. Sie neigen dazu, ständig nach äußeren Bestätigungen zu suchen, was ein ständiges Gefühl der Unzulänglichkeit hervorruft. Im Gegensatz dazu fördern intrinsische Ziele ein tieferes Wohlbefinden und eine bessere psychologische Gesundheit.Eine Langzeitstudie hat bereits Hinweise darauf gegeben, dass es tatsächlich einen Ursache-Wirkungs-Zusammenhang zwischen elterlichen Zielen und denen ihrer Kinder gibt. Dies bedeutet, dass Eltern durch ihr eigenes Verhalten entscheidend dazu beitragen können, ob ihre Kinder authentische Ziele entwickeln oder sich an oberflächliche Maßstäbe halten.

Empfehlungen für Eltern

Aufgrund dieser Erkenntnisse raten die Forscher Eltern dringend, ihre eigenen Prioritäten zu prüfen. Wenn Eltern zu sehr auf materielle Güter oder äußere Bestätigungen Wert legen, riskieren sie, dass ihre Kinder diesen Weg ebenfalls einschlagen. Stattdessen sollten Eltern Ziele setzen, die grundlegende menschliche Bedürfnisse nach Autonomie, Kompetenz und Gemeinschaft befriedigen. Indem sie diese Werte auch in ihrem Alltag praktizieren, schaffen sie eine positive Umgebung, die ihre Kinder ermutigt, authentische und sinnvolle Ziele zu verfolgen.Durch ein bewusstes Handeln und eine kritische Auseinandersetzung mit eigenen Zielen können Eltern somit einen wesentlichen Beitrag leisten, um ihre Kinder auf einem Weg zu begleiten, der zu einem erfüllten und glücklichen Leben führt.
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