In einer umfassenden Studie haben US-kanadische Forscher untersucht, welche Kinder von Eltern bevorzugt werden. Dabei zeigte sich, dass Mädchen sowie besonders verantwortungsbewusste und umgängliche Kinder häufiger den Vorzug erhalten. Diese Untersuchung beleuchtet die möglichen Auswirkungen solcher elterlichen Präferenzen auf die psychische Stabilität und den sozialen Erfolg der Kinder.
Die Studie deckte auf, dass bestimmte Merkmale bei Kindern dazu führen können, dass sie eher bevorzugt werden. Diese Beförderung kann sowohl positive als auch negative Konsequenzen haben. Der Fokus lag auf Geschlecht, Charakterzügen und dem Verhalten innerhalb der Familie. Die Resultate weisen darauf hin, dass Mädchen sowie gewissenhafte und freundliche Kinder häufiger in den Genuss besonderer Aufmerksamkeit kommen.
Das Duo Jensen und Jorgensen-Wells analysierte Daten von etwa 20.000 Teilnehmern aus den USA und Westeuropa. Sie fanden heraus, dass Mädchen tendenziell stärker favorisiert werden – ein Phänomen, das sowohl bei Müttern als auch Vätern zu beobachten ist. Zudem zeigen Eltern eine Neigung, Kinder mit starken sozialen Fähigkeiten und einem sorgfältigen Wesen zu bevorzugen. Diese Effekte sind zwar nur leicht ausgeprägt, aber dennoch bemerkbar. Es ist wichtig, dass Eltern sich dieser Tatsache bewusst sind und ihre Handlungen entsprechend reflektieren.
Die Untersuchung legt nahe, dass elterliche Vorlieben langfristige Auswirkungen auf die Entwicklung der Kinder haben können. Besonders die psychische Stabilität und der berufliche Erfolg scheinen davon betroffen zu sein. Die Autoren betonen jedoch, dass diese Präferenzen oft unbewusst erfolgen und nicht immer als Benachteiligung wahrgenommen werden sollten. Stattdessen könnten sie auch als Versuch interpretiert werden, den Nachwuchs gerecht zu behandeln.
Martin Diewald von der Universität Bielefeld betont die Bedeutung der Transparenz in elterlichen Handlungen. Er erklärt, dass elterliche Unterschiede oft unbewusst gemacht werden, insbesondere wenn es um umgängliche Kinder geht, da dies viele Situationen erleichtert. Dennoch sollten Eltern sicherstellen, dass alle Kinder sich geliebt und unterstützt fühlen. Empfundene Kränkungen seien oft nicht böswillig gemeint, sondern könnten durch Missverständnisse entstehen. Um lebenslange Folgen wie ein beeinträchtigtes Selbstvertrauen zu vermeiden, sollten Eltern offen kommunizieren und ihr Verhalten erklären. Dies hilft, Missverständnisse zu reduzieren und ein gesundes Familienleben zu fördern.