In der DRK-Kinderklinik Siegen gibt es zwei wichtige Initiativen, die Eltern unterstützen, deren Kinder leider früh verstorben sind. Die Gruppen „Kostbarkeiten“ und „Lucia“ bieten einen geschützten Raum für Austausch und Wiederaufbau von Lebensfreude nach einem schweren Verlust. Durch gemeinsame Aktivitäten wie Kochen, Basteln oder Spaziergänge entsteht eine familiäre Atmosphäre, die den Teilnehmern hilft, ihre Trauer zu verarbeiten.
Die Gruppe „Kostbarkeiten“ richtet sich an Eltern, die ihr neugeborenes Kind bereits in den ersten Lebenswochen verloren haben, während „Lucia“ speziell auf Eltern zugeschnitten ist, die mit lebensbedrohlichen Erkrankungen konfrontiert waren. Beide Programme betonen die Bedeutung einer kontinuierlichen Begleitung auch nach dem Tod des geliebten Kindes und bieten somit wertvolle Unterstützung für die Betroffenen.
Seit 2015 unterstützt die Initiative „Kostbarkeiten“ Familien, die ihr Früh- oder Neugeborenes viel zu früh verloren haben. Diese Kinder hatten keine Gelegenheit, das Elternhaus zu betreten, was die emotionale Belastung der betroffenen Eltern noch verstärkt. Der monatliche Austausch bietet Raum zur Bewältigung dieser herausfordernden Situation und fördert den Wiederaufbau von Kraft und Lebensmut.
Durch regelmäßige Treffen am ersten Montag jedes Monats erleben die Teilnehmer gemeinsam kreative Momente wie gemeinsames Kochen und Genießen von Mahlzeiten. Lokale Partner unterstützen dieses Engagement, indem sie geeignete Räume bereitstellen oder Materialien zur Verfügung stellen. Diese Praxis schafft eine lockere Atmosphäre, die den Teilnehmern hilft, über ihre Erfahrungen zu sprechen und Freude wieder zu entdecken. Viele Eltern berichten, dass diese Zusammenkünfte ihnen helfen, nicht allein zu sein und emotionale Blockaden zu überwinden.
Ergänzend zum Angebot „Kostbarkeiten“ wurde 2022 die Gruppe „Lucia“ ins Leben gerufen. Sie richtet sich speziell an Eltern, die durch lebenslimitierende Krankheiten geführt wurden und dabei vom Kinderpalliativteam begleitet wurden. Auch hier wird Wert auf regelmäßige Treffen gelegt, bei denen Gespräche ebenso wichtig sind wie gemeinsame Aktivitäten wie Kochen, Basteln oder Naturerfahrungen.
Marcus Linke und Sina Wäschenbach-Käckermann betonen die Notwendigkeit einer kontinuierlichen Unterstützung für diese Familien. Besonders wichtig ist es, dass die Gruppen eine feste Anlaufstelle bieten, selbst nachdem das eigene Kind nicht mehr da ist. Die Integration in bestehende regionale Angebote sowie die individuelle Betreuung tragen dazu bei, dass Eltern neue Perspektiven entwickeln und langfristig ihren Alltag wieder gestalten können. Viele Eltern berichten, dass diese Gruppen ihnen helfen, mit ihrer Trauer besser umzugehen und wieder Hoffnung zu schöpfen.