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Entscheidung zur Einschulung: Wann ist mein Kind schulfähig?
2025-03-12

Die Frage, wann ein Kind schulfähig ist, stellt viele Eltern vor eine schwierige Entscheidung. Besonders wenn es sich um ein sogenanntes „Kann-Kind“ handelt, das vorzeitig eingeschult werden kann, wird die Entscheidung noch komplexer. Experten wie Prof. Dr. h.c. Armin Krenz betonen, dass es nicht nur um das Alter geht, sondern vielmehr um die Entwicklung des Kindes in verschiedenen Bereichen. Diese Artikel beleuchtet die wesentlichen Faktoren, die bei der Einschulungsentscheidung berücksichtigt werden sollten, und bietet wertvolle Ratschläge für Eltern.

In Deutschland gibt es eine Stichtagregelung, die jedoch nur bedingt hilfreich ist, da jedes Kind individuell entwickelt. Die moderne Pädagogik spricht heute von „Schulfähigkeit“ oder „Schulbereitschaft“, was bedeutet, dass ein Kind bestimmte Kompetenzen in vier Bereichen aufweisen sollte: emotional, motorisch, sozial und kognitiv. Diese Kompetenzen umfassen seelische Stabilität, Belastbarkeit, Selbstsicherheit, Regelbewusstsein, Lerninteresse, soziale Verhaltensweisen, Entspannungsfähigkeiten, Ausdauer und Konzentrationsvermögen. Studien zeigen, dass diese Fähigkeiten bei sechsjährigen Kindern stärker ausgeprägt sind als bei fünfjährigen.

Vorzeitige Einschulung birgt Risiken, darunter häufigere Klassenwiederholungen und langfristige Fertigkeitsmängel. Eine spätere Einschulung, insbesondere in Kitas mit spannenden und kommunikativen Aktivitäten, kann dagegen keine entwicklungshindernden Folgen haben. Eltern sollten daher darauf achten, die Persönlichkeitsmerkmale ihres Kindes zu fördern, indem sie Rollenspiele, Musik, Theater, Fantasiespiele und Bewegungsspiele erleben lassen sowie alltagsorientierte Gespräche führen und Neugierde wecken. Intellektuelle Förderung allein reicht nicht aus; vielmehr zählt die Entwicklung von Lernmotivation, Lernbereitschaft und Lernfreude.

Wenn trotz aller Vorsichtsmaßnahmen eine Klassenwiederholung notwendig wird, ist dies keine Katastrophe. Es ist wichtig, dass die Grundlagen der Kulturtechniken – Sprache, Lesen, Schreiben und Rechnen – sicher verankert sind. Eine Klassenwiederholung kann helfen, fehlende Basiskompetenzen zu stärken und damit langfristig erfolgreiches Lernen zu gewährleisten. Eltern sollten also sorgfältig abwägen und gegebenenfalls professionellen Rat einholen, um die beste Entscheidung für ihr Kind zu treffen.

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