Journalismus
Ermittlungen gegen einen Arzt aus dem Bayerischen Wald wegen Abrechnungsbetrugs
2025-03-25

Ein Mediziner aus dem Ortsteil Waldkirchen im Landkreis Freyung-Grafenau steht unter dringendem Verdacht, über einen längeren Zeitraum hinweg beträchtliche Summen durch unerlaubte Abrechnungen angehäuft zu haben. Der mutmaßliche Betrug soll sich auf fast eine Million Euro belaufen. Die Staatsanwaltschaft Nürnberg hat vor knapp zwei Wochen Maßnahmen ergriffen und den Beschuldigten in Untersuchungshaft genommen. Laut Ermittlungsbehörde wurden nicht geleistete Dienste fakturiert.

Die Ermittlungen führten zur Durchsuchung von Räumen des Verdächtigen sowie zur Sicherung von Bargeld, Goldbarren und einem Luxusfahrzeug. Diese Aktionen erfolgten nach einer Anzeige der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns (KVB), die Ungereimtheiten bei den Rechnungen bemerkte.

Angeblich falsche Abrechnungen eines Notdienst-Arztes

Der Arzt, der als Pool-Dienst-Mediziner für die KVB arbeitete, soll während seiner Tätigkeit als Bereitschaftsarzt in mehreren niederbayerischen Städten unerbrachte Leistungen abgerechnet haben. Die Summe der vorgenommenen Fehlabrechnungen wird auf 952.000 Euro geschätzt. Die Ermittler gehen davon aus, dass diese Handlungen zwischen Ende 2021 und Ende 2024 stattgefunden haben.

Als Pool-Dienst-Mediziner sollte der Arzt Notfälle übernehmen und dafür angemessen abrechnen. Stattdessen sollen verschiedene Leistungen fakturiert worden sein, die tatsächlich nie erbracht wurden. Dieses Verhalten wurde erst durch sorgfältige Überprüfungen der KVB entdeckt, die aufgrund auffälliger Muster in den Rechnungen Alarm schlug. Die Ermittlungen konzentrieren sich nun darauf, alle betroffenen Fälle zu klären und die genauen Umstände des Vorfalls aufzudecken.

Durchsuchungen und sichergestellte Werte

Am 12. März dieses Jahres wurden sieben Orte, darunter Wohnräume des Verdächtigen, systematisch durchsucht. Dabei kam es zur sichergestellten Einbeziehung von elektronischen Datenträgern, Dokumentationen sowie wertvollen Gegenständen wie Bargeld und Goldbarren im Wert von 300.000 Euro. Zudem wurde ein hochpreisiges Fahrzeug gepfändet, das dem Arzt gehörte.

Die Durchsuchungen wurden nach einer Anzeige durch die KVB eingeleitet, die verdächtige Transaktionen registriert hatte. Die Behörden hoffen, mit Hilfe der sichergestellten Unterlagen weitere Details über die betrügerischen Praktiken des Mediziners aufzuklären. Der Verdächtige befindet sich seitdem in Untersuchungshaft, während die Ermittlungen weitergehen. Ziel ist es, den vollständigen Umfang des Betrugs zu dokumentieren und rechtliche Konsequenzen zu verfolgen.

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