Finanzierung
Europas Abhängigkeit von russischen fossilen Energieträgern trotz Sanktionen
2025-02-25

Die Europäische Union kämpft weiterhin gegen ihre Abhängigkeit von russischen fossilen Rohstoffen. Trotz umfangreicher Sanktionen und des Ziels, Russlands Einnahmen aus Energieexporten zu reduzieren, bezahlte Europa im Jahr 2024 fast 22 Milliarden Euro für russische Energieimporte. Dies übersteigt sogar die finanzielle Unterstützung für die Ukraine. Die neue Welle von Sanktionen soll dieses Problem angehen und Russlands Wirtschaft stärker treffen.

Bestehende Sanktionen zeigen nur geringe Effekte

Trotz intensiver Anstrengungen der EU und anderer westlicher Länder haben bisherige Sanktionen nicht die gewünschte Wirkung auf Russlands Energieexporte erzielt. Im Jahr 2024 sanken die Importe lediglich um 1 Prozent. Zudem profitiert Russland weiterhin stark von den Verkäufen an Europa, was die Notwendigkeit verstärkt, die Sanktionsmaßnahmen zu verschärfen.

Der Rückgang der russischen Energieexporte nach Europa ist zwar spürbar, jedoch bleiben sie immer noch bedeutend. Das Center for Research on Energy and Clean Air (CREA) berichtet, dass Russland im Jahr 2024 rund 21,9 Milliarden Euro durch Fossilienverkäufe an Europa verdiente. Verglichen mit dem vorherigen Jahr ist dies nur ein minimaler Rückgang. Besonders auffällig ist, dass diese Zahl höher liegt als die finanzielle Unterstützung, die Europa der Ukraine in demselben Zeitraum zugewendet hat. Diese Dynamik zeigt die dringende Notwendigkeit, die bestehenden Sanktionen zu intensivieren und alternative Strategien zu entwickeln. Ein Beispiel hierfür sind die Gasimporte, die von 45 Prozent im Jahr 2021 auf 18 Prozent im Jahr 2024 gesunken sind. Dennoch bleibt Russland mit einem Viertel seiner fossilen Gewinne von europäischen Märkten abhängig. Diese Tatsache unterstreicht die Komplexität der Situation und die Herausforderung, eine langfristige Energieunabhängigkeit zu erreichen.

Russlands Schattenflotte umgeht Sanktionen erfolgreich

Russland nutzt seine Schattenflotte, um die Auswirkungen der Sanktionen zu minimieren. Diese Flotte ermöglicht es, die Handelsbeschränkungen zu umgehen und so die Einnahmen zu sichern. Die westlichen Sanktionen verlieren dadurch zunehmend an Wirksamkeit.

Die Schattenflotte spielt eine entscheidende Rolle bei der Umgehung der westlichen Sanktionen. Diese Flotte besteht aus alten Schiffen, die verschiedene Methoden zur Verschleierung ihrer Aktivitäten nutzen. Sie fahren oft unter afrikanischen Flaggen, ändern regelmäßig Namen und Eigentümerfirmen, oder deaktivieren ihre Ortungsgeräte. Diese Praktiken machen es schwierig, den Handel zu kontrollieren und führen dazu, dass Russland trotz Sanktionen weiterhin signifikante Einnahmen generiert. Laut CREA-Report konnten die Sanktionen im Jahr 2024 die Einnahmen nur um sechs Prozent reduzieren, was etwa 2,6 Milliarden Euro entspricht. Russland hat daher strategisch agiert, indem es seine Schattenflotte einsetzt, um den europäischen Ölpreisdeckel auszuhebeln. Diese Entwicklung wirft Fragen auf über die langfristige Effektivität der Sanktionen und fordert neue Ansätze, um die russischen Exportströme effektiver einzudämmen. Experten warnen davor, dass diese Schattentanker nicht nur wirtschaftliche, sondern auch ökologische und sicherheitspolitische Risiken darstellen könnten.

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