Journalismus
Europäische Sicherheitspolitik im Spannungsfeld zwischen USA und Russland
2025-02-19

In Riad haben sich Vertreter der US-Regierung und russische Delegationen erstmals seit Kriegsbeginn 2022 getroffen, um über das Schicksal der Ukraine zu beraten. Die Expertin für Sicherheitspolitik Claudia Major kritisiert diese Entwicklung als Rückkehr zum Großmachtdenken und warnt vor den Konsequenzen für Europa. Sie betont die Notwendigkeit einer starken transatlantischen Zusammenarbeit und der Unterstützung der Ukraine, auch wenn ein Waffenstillstand in Sicht ist.

Die Herausforderung des Großmachtdenkens

Das Gespräch zwischen Russland und den USA in Riad zeigt eine bedenkliche Rückkehr zum Einfluss großer Mächte auf internationale Entscheidungen. Diese Dynamik könnte kleinere Staaten in eine passive Rolle drängen. Claudia Major erklärt, dass solche Treffen ohne direkte Beteiligung der betroffenen Länder wie der Ukraine oder europäischer Partner eine beunruhigende Entwicklung darstellen.

Die Gespräche in Riad verdeutlichen die Machtpositionen, die durch historische und geopolitische Faktoren geprägt sind. Russland versucht, seine Vorherrschaft in der Region wiederherzustellen, während die USA ihre globale Führung behaupten. Diese Begegnung hat weitreichende Auswirkungen auf die internationale Ordnung und stellt die Souveränität kleinerer Staaten infrage. Europäische Länder könnten dadurch in eine Position gedrängt werden, in der sie nur noch zusehen und die Entscheidungen anderer akzeptieren können. Dies wirft ernsthafte Zweifel an der Effektivität multilateraler Verhandlungen und untergräbt die Prinzipien gemeinsamer Entscheidungsfindung.

Die Bedeutung der transatlantischen Partnerschaft

Europa hängt von der Unterstützung der USA ab, insbesondere bei der Absicherung eines möglichen Waffenstillstands. Ohne amerikanische Hilfe fehlen den Europäern sowohl die militärischen Mittel als auch die strategischen Ressourcen. Claudia Major betont daher die Notwendigkeit einer starken transatlantischen Zusammenarbeit.

Die Abhängigkeit Europas von den USA wird besonders deutlich, wenn es um die Bereitstellung von Aufklärung und Flugabwehr geht. Diese strategischen Enabler sind unerlässlich für eine effektive Absicherung. Europäische Länder haben in der Vergangenheit nicht ausreichend in ihre Verteidigung investiert, was sie nun in eine schwächere Verhandlungsposition bringt. Eine mögliche Lösung liegt in verstärktem Investitionen in die eigene Verteidigung und einem besseren Engagement innerhalb der NATO. Nur so können europäische Nationen ihre Interessen besser vertreten und einen gerechten Friedensprozess unterstützen. Zudem ist es entscheidend, dass Deutschland und andere wichtige Akteure starke Signale setzen, um die ukrainische Sicherheit zu gewährleisten und gegen russische Expansionsbestrebungen vorzugehen.

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