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Feuerwerk und seine tödlichen Folgen: Wie Silvester zu schwerwiegenden Augenverletzungen führt
2024-12-30
Mit jedem Jahreswechsel steigt die Zahl der Feuerwerksopfer. Laut einer jüngsten Studie durch die Deutsche Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG) wurden in den fünf Tagen um Silvester 2023/24 insgesamt 781 Menschen mit feuerwerksbedingten Augenverletzungen behandelt. Diese Zahl zeigt einen deutlichen Anstieg im Vergleich zur Zeit vor der Pandemie.

Gefahren des Feuerwerks – Schutz ist notwendig

In Zeiten von Freude und Feierlichkeit birgt das Feuerwerk eine erhebliche Gefahr. Fast 60 Prozent der Verletzten waren Unbeteiligte, die das Spektakel gar nicht selbst veranstaltet hatten. Besonders Kinder und Jugendliche sind häufig betroffen, was eine ernsthafte Überprüfung ihrer Zugangsmöglichkeiten zu Feuerwerk fordert. Eltern sollten ihre Kinder über die damit verbundenen Risiken aufklären, um tragische Ereignisse zu vermeiden. Die Auswirkungen dieser Verletzungen können weitreichend sein: Sehverlust, kosmetische Entstellung und psychische Belastungen sind nur einige der schwerwiegenden Konsequenzen.

Silvester-Verletzungen: Ein gefährliches Wiedersehen

Lange bevor die Funken sprühen, sollte man sich bewusst sein, dass jedes Jahr Hunderte von Menschen aufgrund von Feuerwerk in ärztliche Behandlung müssen. Im Jahr 2023/24 stellte sich heraus, dass die Zahl der Opfer nach dem Rückgang während der Pandemie wieder anstieg. Experten befürchten, dass diese Zahlen auch im kommenden Jahr stabil bleiben werden. Professor Dr. med. Ameli Gabel-Pfisterer vom Klinikum Ernst von Bergmann in Potsdam warnt vor einem möglichen Anhalt auf diesem hohen Niveau.

Vor der Pandemie lagen die Verletzungszahlen bei etwa 500 pro Jahr. Doch die Rückkehr zum Normalzustand hat offensichtlich auch die alten Gefahren wiedergebracht. Es wird dringend empfohlen, sich in geschützten Räumen aufzuhalten oder zumindest eine passende Augenschutzbrille zu tragen, wenn man sich draußen aufhält.

Kinder und Jugendliche: Die besonders Betroffenen

Fast 40 Prozent der Verletzten sind Kinder und Jugendliche, unter ihnen viele unter zwölf Jahren. Dies stellt eine besondere Herausforderung dar, da Kinder oft unbewusst an gefährliche Objekte kommen, wie z.B. Böller, die sie am Neujahrstag aufsammeln. „Die Frage, wie Kinder an Feuerwerkskörper gelangen, muss ernsthaft gestellt werden“, so Professor Dr. med. Hansjürgen Agostini von der Universitäts-Augenklinik Freiburg. Er betont die Notwendigkeit einer frühzeitigen Aufklärung durch Eltern und Betreuer.

Die DOG setzt auf Bildungsmaßnahmen und Informationskampagnen, um diese Zahlen zu senken. In Ländern wie den Niederlanden und Finnland konnten durch gezielte Maßnahmen die Verletzungen um die Hälfte reduziert werden. Auch hier in Deutschland gibt es Pläne, ähnliche Initiativen einzuführen, um die Sicherheit von Kindern und Erwachsenen zu erhöhen.

Professionelles Feuerwerk: Die sicherste Option

Das sicherste Feuerwerk bleibt immer noch das professionelle. Gemeinschaftliche Veranstaltungen unter Aufsicht qualifizierter Fachkräfte bieten ein viel geringeres Risiko für Verletzungen. Hierbei werden strenge Sicherheitsvorschriften eingehalten, die das Risiko erheblich minimieren. Professor Dr. med. Claus Cursiefen, Generalsekretär der DOG, betont daher die Bedeutung öffentlich ausgerichteter Feuerwerksspektakel.

Zusätzlich ruft die DOG zur Vorsicht im Umgang mit Feuerwerk auf. Familien mit Kindern sollten am besten zu Hause bleiben, um unnötige Gefahren zu vermeiden. Wer ins Freie geht, sollte eine geschlossene Schutzbrille tragen, um potenzielle Verletzungen abzuwehren. Durch solche einfachen Vorkehrungen kann jeder dazu beitragen, dass Silvester ein sicherer und friedlicher Abend bleibt.

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