In der jüngsten Sitzung des Stadtrats von Lüneburg wurden wichtige Entscheidungen über die Zukunft der Frühbetreuung und einer speziellen Vorschulgruppe getroffen. Diese Maßnahmen haben bei Eltern, Lehrkräften und Betreuern für Unruhe gesorgt. Die Ankündigung zur Beendigung dieser Angebote stellt eine Herausforderung dar, insbesondere für Familien, die auf diese Dienste angewiesen sind.
Die Pläne zur Einstellung der Vorschulgruppe „Die bunten Vielfalter“ und des Frühdienstes haben viele Betroffene überrascht. Luisa Jansen, die als Vorsitzende des Elternrates an der Hermann-Löns-Grundschule tätig ist, äußerte zahlreiche Bedenken. Sie fragte sich, warum diese Entscheidungen so plötzlich getroffen wurden und wie sie mit den alltäglichen Herausforderungen von Familie und Beruf vereinbar sein sollen. Besonders auffällig ist, dass diese Gruppe einzigartige Unterstützung bietet, die es Eltern ermöglicht, die Einschulung ihrer Kinder um ein Jahr zu verschieben.
Jene Gruppe wurde ursprünglich als Pilotprojekt eingeführt, um Flexibilität in der Betreuung von Kindern vor der Schule zu schaffen. Allerdings hat die Stadtverwaltung nach einer Evaluierungsphase entschieden, dass das Projekt nicht die erwarteten Ergebnisse erbracht habe. Stattdessen sei die Versorgungssituation in Kitas inzwischen weniger angespannt, was die Notwendigkeit eines zusätzlichen Kita-Jahres reduziert. Dennoch sehen Eltern wie Jansen und Mandy Edelstein einen Wert in diesen Angeboten, der durch die offizielle Begründung nicht ausreichend berücksichtigt wird. Sie argumentieren, dass gerade in Zeiten steigender Anforderungen an die Vereinbarkeit von Familie und Beruf solche Dienstleistungen dringend benötigt werden.
Die Stadtverwaltung verteidigte ihre Entscheidung unter Berufung auf rechtliche Änderungen und Evaluationsergebnisse. Jutta Bauer, Leiterin des Fachbereichs Bildung und Betreuung, erläuterte, dass die Vorschulgruppe ursprünglich als temporäre Lösung gedacht war, um bestimmte Bedürfnisse zu decken. Nachdem die Corona-Pandemie die Testphase verlängert hatte, wurde festgestellt, dass die Gruppe nicht die gewünschte Heterogenität erreichte. Zudem hat sich die Situation im Bereich der Kitaplätze verbessert, sodass die Notwendigkeit für dieses spezielle Angebot abgenommen hat.
Zurückhaltende Reaktionen kam es auch bezüglich des Frühdienstes. Der wurde seit Jahrzehnten angeboten und bildete laut Mandy Edelstein einen integralen Bestandteil des Hortangebots. Stefan Ahrens, der Sprecher der Stadtverwaltung, bestätigte dies und fügte hinzu, dass die Gesetzesänderung im Niedersächsischen Kita-Gesetz den zeitlichen Ablauf der Betreuung präzisiert. Da die Elementargruppe zum neuen Schuljahr ausläuft, beginnt die Kernzeit der Betreuung erst nach dem Schulschluss. Dies führt dazu, dass der Frühdienst nicht mehr angeboten werden kann. Trotz dieser Erklärungen bleiben Eltern und Mitarbeiter skeptisch und fordern eine Überprüfung der Entscheidung, um die notwendigen Unterstützungsangebote für Familien sicherzustellen.