Rezepte
Gefälschte Rezepte für Diabetesmedikamente: Eine wachsende Herausforderung
2025-05-05

In Deutschland nimmt die Anzahl gefälschter Rezepte für Medikamente wie Ozempic und Mounjaro zu. Diese Mittel, ursprünglich zur Behandlung von Diabetes entwickelt, werden auch als Abnehmspritzen genutzt. Laut einem Bericht des Tagesspiegel hat dies im vergangenen Jahr der AOK Nordost einen Schaden in Höhe von etwa 470.000 Euro verursacht. Die meisten der Fälschungen wurden bundesweit eingelöst, insbesondere in Berlin und Brandenburg. Auch in Bremen sind einzelne Fälle bekannt, doch scheint hier eine größere Welle noch auszubleiben.

Ein komplexes Problem: Details zu den gefälschten Rezepten

In einer Zeit zunehmender Missbrauchsmöglichkeiten tauchen in Apotheken immer häufiger gefälschte Rezepte für Diabetesmedikamente auf. In vielen Fällen handelt es sich um rosa Papierrezepte, die in Arztpraxen gestohlen wurden. Besonders in Regionen wie Berlin und Brandenburg wird dieses Phänomen beobachtet. Klaus Scholz, Präsident der Apothekerkammer Bremen, betont dabei die hohe Aufmerksamkeit der Bremer Apotheker. Obwohl die Fälschungen immer professioneller werden, gelingt es den Apothekern meist, verdächtige Dokumente zu erkennen.

Misstrauen erweckt zum Beispiel, wenn ein Patient aus einer anderen Stadt ein solches Rezept vorlegt oder wenn das Medikament telefonisch im Voraus bestellt wird. Oftmals werden diese Rezepte zu Zeiten vorgelegt, zu denen Rückfragen an die Arztpraxis nicht möglich sind – wie am Wochenende oder mittwochnachmittags. Krankenkassen wie die HKK und die AOK Bremen/Bremerhaven überwachen die Situation genau und haben intensivierte Prüfverfahren eingeführt. Noch konnten sie keine besonderen Auffälligkeiten feststellen, bleiben jedoch wachsam.

Neben den oben genannten Medikamenten fallen auch andere Substanzen wie starke Schmerzmittel oder Psychopharmaka aufgrund ihres Suchtpotenzials negativ auf. Ein möglicher Weg zur Eindämmung dieser Betrügereien könnte die Einführung von E-Rezepten sein. Diese digitalen Rezepte erschweren Fälschungen erheblich, obwohl noch nicht alle Medikamente per E-Rezept verordnet werden können.

Apotheken und Kammern arbeiten eng zusammen, um gemeinsam gegen diesen Trend anzukämpfen. Dabei spielen Merkmale wie Stempel, Unterschrift und Nummern auf den Rezepten eine entscheidende Rolle. Bei Verdachtsfällen werden die Rezepte nicht eingelöst, und der Patient wird gebeten, erneut mit seiner Arztpraxis Kontakt aufzunehmen.

Von einem journalistischen Standpunkt aus betrachtet, zeigt dieser Fall deutlich, wie wichtig digitale Lösungen wie das E-Rezept für die Zukunft des Gesundheitssystems sind. Sie könnten nicht nur Betrügereien verhindern, sondern auch die Effizienz und Sicherheit im Umgang mit Medikamenten erhöhen. Gleichzeitig unterstreicht die Situation die Notwendigkeit kontinuierlicher Bildung und Kommunikation zwischen allen Beteiligten im Gesundheitswesen. Dies ist der Schlüssel, um sowohl die Sicherheit der Patienten als auch die Integrität des Systems zu gewährleisten.

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