In den letzten sechs Jahren hat eine Bewohnerin von Lübeck bewiesen, dass ein Leben ohne persönliches Fahrzeug durchaus machbar ist. Nachdem sie ihr Auto verkauft hatte, passte sie ihre Lebensweise an und nutzt nun Fahrrad, öffentliche Verkehrsmittel und Carsharing-Dienste. Dieser Artikel zeigt, wie sie diese Entscheidung getroffen hat und welche Vorteile daraus resultieren.
Eine langjährige Prozess begleitete die Entscheidung, auf das Auto zu verzichten. Zunächst scheiterte ein erster Versuch, da familiäre Verpflichtungen und logistische Herausforderungen den Alltag erschwerten. Erst als die Kinder ausgezogen waren und der Wartungsbedarf des Fahrzeugs stark anstieg, wurde der Entschluss reif. Die Kosten für Reparaturen überstiegen den Wert des Fahrzeugs erheblich.
Mit dem Verkauf des Autos begann eine neue Lebensphase. Anfangs erschien es unsicher, ob dieser Schritt praktikabel sein würde. Doch schnell stellte sich heraus, dass die täglichen Bedürfnisse auch ohne eigenes Fahrzeug gedeckt werden konnten. Der Lebensmitteleinkauf wurde angepasst, und statt großer Einkäufe im Supermarkt wurden kleinere Besorgungen lokal vorgenommen. Für größere Transporte stand immer noch die Möglichkeit des Carsharings zur Verfügung. Diese flexiblen Lösungen ermöglichten einen problemlosen Alltag.
Auch bei der Arbeit und im Freizeitverhalten mussten Anpassungen vorgenommen werden. Radfahren wurde zur bevorzugten Verkehrsmittelwahl, sowohl aus ökologischen als auch gesundheitlichen Gründen. Nur bei unwirtlichem Wetter griff man zur Alternative der öffentlichen Verkehrsmittel. Das Deutschlandticket erleichterte die Beweglichkeit innerhalb des Landes erheblich.
Die Freizeitgestaltung veränderte sich ebenfalls nachhaltig. Statt spontane Ausflüge zu unternehmen, wurden Reiseziele sorgfältig geplant, um auf gut erschlossene Orte zu fahren. Auch Urlaubsreisen erfolgten vorrangig mit der Bahn, wobei Quartiere in der Nähe von Bahnhöfen gebucht wurden. Für spezielle Fälle, wie zum Beispiel Wanderurlaube in abgelegenen Gebieten, wurde weiterhin auf Carsharing zurückgegriffen. Die Anpassung an diese neuen Gegebenheiten erwies sich als erfolgreich und brachte finanzielle Vorteile mit sich. Durch die Reduktion auf variable Kosten konnte das monatliche Budget besser geplant werden. Zwar gab es hin und wieder unvorhergesehene Verzögerungen im öffentlichen Verkehr, doch insgesamt erwies sich dieses neue Lebenskonzept als zufriedenstellend.