Rezepte
Mehr als Gyros: Vegetarische griechische Küche in „Kalí Órexi“
2024-09-24
Griechische Küche: Mehr als nur Fleisch und Feta
Viele Menschen denken bei der griechischen Küche vor allem an fleischhaltige Gerichte wie Gyros, Souvlaki oder Bifteki. Doch die Realität ist wesentlich vielfältiger. Ein neues Kochbuch zeigt, dass die griechische Küche eine reiche Tradition an vegetarischen und veganen Rezepten hat, die weit über Bauernsalat und Pommes hinausgehen.Entdecken Sie die verborgenen Schätze der griechischen Küche
Griechische Küche: Mehr als nur Fleisch
Die griechische Küche hat den Ruf, sehr fleischlastig zu sein. Doch das ist nur die halbe Wahrheit. Tatsächlich gibt es in der griechischen Küche eine lange Tradition an vegetarischen und veganen Gerichten, die oft bis in die Antike zurückreichen. Das neue Kochbuch "Kalí Órexi" von Kon Karapanagiotidis und seiner Mutter Sia zeigt diese verborgenen Schätze auf. Über 100 Rezepte präsentieren eine vielfältige, pflanzenbetonte Seite der griechischen Kulinarik, von Mezze über Suppen bis hin zu Nudelgerichten und Desserts.Karapanagiotidis, der in Australien lebt und als Menschenrechtsanwalt arbeitet, hat seinem Kochbuch auch einen politischen Anspruch verliehen. Essen, so seine These, kann ein Instrument des Widerstands und des gesellschaftlichen Wandels sein. Denn die griechische Küche spiegelt auch die wechselvolle Geschichte des Landes wider - von den Kriegen der Antike bis zu den jüngsten Krisen. Gleichzeitig zeigt sie, wie Kulturen durch den Austausch von Rezepten und Traditionen zusammenwachsen können.Vegetarische Traditionen in Griechenland
Tatsächlich hat die vegetarische Lebensweise in Griechenland eine lange Tradition. Schon in der Antike gab es Anhänger des Vegetarismus, wie der Autor stolz betont. Sogar vegane Gerichte wie das "Polyspori", eine Art veganes Opferritual, waren verbreitet. Damit ist die griechische Küche weit entfernt von den blutigen Hekatomben, die in Homers Odyssee beschrieben werden.Die Rezepte in "Kalí Órexi" sind authentisch und reichen teilweise bis in die Antike zurück. Dabei sind viele Gerichte erstaunlich einfach und bodenständig - ganz im Sinne der griechischen Arbeiterküche. Zutaten sind in den meisten Fällen leicht zu beschaffen, ohne dass die Gerichte zu Oberschichtsdelikatessen hochstilisiert werden. Stattdessen steht der Genuss im Vordergrund - und die Freude am gemeinsamen Essen.Essen als gesellige Angelegenheit
Denn das Buch legt den Fokus auf Gastfreundschaft und Gemeinschaft. Viele Rezepte sind darauf ausgelegt, dass mehrere Gerichte auf den Tisch kommen und sich jeder bedienen kann. Damit liegt "Kalí Órexi" ganz im Trend, Essen als soziale Erfahrung zu zelebrieren. Die Fotos, die Karapanagiotidis und seine Mutter in der Küche zeigen, vermitteln genau diesen Eindruck: ungezwungen, bodenständig und voller Lebensfreude.Trotz des politischen Anspruchs, den Karapanagiotidis seinem Buch verliehen hat, steht am Ende vor allem eines im Vordergrund: die Freude am Kochen und am gemeinsamen Genießen. Wer das Buch durchblättert, bekommt Lust darauf, selbst einmal bei den Karapanagiotidis zu Gast zu sein - oder zumindest Freunde zum Essen einzuladen und die Rezepte auszuprobieren.