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Minimalismus im Familienalltag: Wie Weniger Mehr Lebensqualität Bringt
2025-01-02

In einer Zeit, in der viele Eltern mit überfüllten Terminkalendern und zu hohen Erwartungen kämpfen, hat die langjährige Autorin Leonie Schulte ein Buch veröffentlicht, das einen neuen Weg weist. Ihr Werk erkundet, wie man durch Reduzierung von materiellen Besitztümern und emotionalen Lasten ein erfüllteres Leben führen kann. Die Kernbotschaft lautet: Weniger ist mehr. Dieser Ansatz geht weit über einfache Aufräumaktionen hinaus und zielt darauf ab, eine bewusstere und entspanntere Lebensweise zu fördern. In ihrem Interview teilt Schulte ihre Einsichten darüber, wie Eltern lernen können, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren und dabei ihr Leben signifikant zu verbessern.

Wie Eltern den Alltag Simplifizieren Können

Inmitten des tristen Winters beschloss Leonie Schulte, sich mit dem Konzept des Minimalismus auseinanderzusetzen. Ihre Reise begann damit, dass sie fragte: Was brauchen wir wirklich? Diese Frage stellte sie nicht nur an materielle Dinge wie Spielzeug oder Möbel, sondern auch an soziale Verpflichtungen und persönliche Erwartungen. Sie entdeckte, dass es weniger um äußere Änderungen ging, sondern vielmehr darum, was für uns persönlich wichtig ist. Das Wohnen wurde zum Versuchsground: Wie viel Raum benötigen wir tatsächlich? Und welche Gegenstände sind wirklich nützlich?

Schulte betonte, dass es nicht um kahle Kinderzimmer oder minimalistische Wohnräume geht, sondern darum, sich selbst die Erlaubnis zu geben, leichter leben zu dürfen. Viele Eltern schleppen so viel Ballast mit sich herum, dass sie kaum noch innehalten und reflektieren können. Sie haben gelernt, dass es normal ist, müde und gestresst zu sein. Doch Schulte fordert dazu auf, diese Gewohnheiten infrage zu stellen und stattdessen einen sanfteren Blick auf sich selbst zu werfen.

Eine der größten Herausforderungen liegt darin, zwischen wichtigen und unwichtigen Aufgaben zu unterscheiden. Schulte spricht von "Egal-Kompetenz" – der Fähigkeit, Prioritäten zu setzen und unbedeutende Dinge loszulassen. Sie rät auch, kritisch mit gesellschaftlichen Erwartungen umzugehen, die oft unrealistisch und belastend sind. Eine faire Aufteilung von Aufgaben innerhalb der Familie sowie eine strukturierte Lebensplanung können hier helfen.

Außerdem plädiert Schulte dafür, dass die Gesellschaft sich verändern muss, um Eltern besser zu unterstützen. Sie nennt beispielsweise eine familienfreundlichere Arbeitswelt und eine flexiblere Kinderbetreuung als notwendige Schritte. Letztendlich geht es darum, Zeit wieder für das Bedeutsame einzuplanen – tiefgründige Beziehungen und Fürsorge – statt sie fast vollständig der Arbeit zu opfern.

Von einem journalistischen Standpunkt aus betrachtet, bietet dieses Interview einen wertvollen Einblick in die Herausforderungen moderner Familien und zeigt Wege auf, wie diese bewältigt werden können. Es ermutigt Leser, kritisch über ihre eigenen Lebensgewohnheiten nachzudenken und gegebenenfalls Anpassungen vorzunehmen. Der Artikel verdeutlicht, dass es möglich ist, ein ruhigeres und erfüllteres Leben zu führen, indem man sich auf das Wesentliche konzentriert und unnötigen Stress reduziert. Diese Botschaft könnte vielen Eltern helfen, ihren Alltag bewusster und entspannter zu gestalten.

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