Rezepte
"Mit «Trinken wie ein Dichter» gustatorische Erlebnisse"
2024-12-15
Das Buch «Trinken wie ein Dichter» bietet uns eine faszinierende Entdeckung in die Trinkgewohnheiten berühmter Schriftsteller. Mit 99 Rezepten können wir uns quer durch die Literaturgeschichte begeben und die Trinkgewohnheiten dieser Meister kennenlernen.

Entdecke die Trinkgewohnheiten berühmter Schriftsteller

Trinken und Erinnern

Wir lernen, dass Dichter wie Marguerite Duras täglich acht Liter Bordeaux tranken, um sich beim Schreiben besser zu erinnern. Jack Kerouac verließ die «White Horse Tavern» in New Yorker Greenwich Village nur, nachdem Dutzende «Wine Spodiodi» ihre Wirkung entfalteten. Raymond Carver beschrieb die Zustände der Trunkenheit und des Nüchternseins wie zwei verschiedene Umlaufbahnen und sagte: «Es kommt mir vor, als hätte ich zwei verschiedene Leben gelebt.»

Dicht wie die Profis

Oskar Wilde saß nachts in Bars und trank, während neben ihm die Kellner die Stühle auf die Tische stellten und Tulpen, Lilien und Rosen wuchsen. Dante Gabriel Rossetti mischte Chloralhydrat in seinen Whiskey. William Seabrook schwörte auf seinen Asylum-Cocktail, der «aussieht wie die Abendröte, schmeckt wie die Milch im Paradies und einen völlig verrückt machen kann». Friedrich Dürrenmatt hatte ein luxuriös bestücktes Rotweinkeller, aber wegen seines Diabetes konnte er am Ende nur noch wenig davon trinken.

Fama der Drogen

Jack London hat in seinem 1913 erschienenen Roman «König Alkohol» zwei verschiedene Typen von Trinkern unterschieden. Raymond Carver wurde nach einer langen Phase des Trinkens zum Schwarzmaler und sagte: «Natürlich existiert da ein Mythos, der mit dem Trinken einhergeht, aber das hat mich nie beschäftigt. Das Trinken selbst hat mich beschäftigt.» Robert Gernhardt hat die Fama, dass Dichter auf Drogen besser seien, entzaubert.

Goethes vinophiles Vermächtnis

Gottfried Benn schrieb: «Das Bier, das sind die Mütter, wir kehren immer zu ihnen zurück.» Joseph Roth lag in seinem winzigen Pariser Zimmer, nachdem er seine Trunksucht mutterseelenallein erlebt hatte. Sein «Legende vom heiligen Trinker» enthält eine Szene, in der er einen Pernod bestellte und sich nicht mehr erinnern konnte, wieviele Gläser er getrunken hatte. Über den Schwan von Weimar heißt es, dass er «einer der grössten Weintrinker seiner Zeit» gewesen sei.

Trinken in der Literatur

In «Verlorene Liebesmüh» und «Die lustigen Weiber von Windsor» kommt Metheglin als Remedium gegen Unpässlichkeiten vor. Die Mischung aus Whiskey und Port führte zu berüchtigten Exzessen. E. T. A. Hoffmann genoss Elixiere des Teufels. Truman Capote hatte seine vielen Wodka-Orange-Drinks nicht überlebt, Bret Easton Ellis beschrieb die menschlichen Fliehkräfte in New York und den flüssigen Trost. P. G. Wodehouse hatte sein Favorit: «Auf den Wald und auf die Wiese, mit dem ersten Morgengrau, träuft ein Quell vom Paradiese: leiser, frischer Maientau.»
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