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Märkische Kliniken: Herausforderungen und Lösungen für eine zukunftsfähige Patientenversorgung
2024-10-16
Märkische Kliniken: Personelle Herausforderungen und Versorgungslücken
Die Märkischen Kliniken in Lüdenscheid stehen vor einer Reihe von Personalveränderungen in der Chefärzteebene. Während die Klinikleitung betont, dass es keine Häufung von Kündigungen gebe, berichten Insider von einer angespannten Situation mit Überlastung und Unstimmigkeiten. Zudem gibt es eine Versorgungslücke für junge Diabetes-Patienten, die dringend gelöst werden muss.Personelle Veränderungen und Herausforderungen in den Märkischen Kliniken
Wechsel in der Chefärzteebene
In den vergangenen Monaten haben mehrere Chefärzte der Märkischen Kliniken ihre Kündigungen eingereicht. Darunter befinden sich der Chefarzt der Klinik für Allgemeine Innere Medizin, Gastroenterologie und Endokrinologie, Prof. Dr. Joachim Teichmann, sowie der Chefarzt der Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Prof. Dr. Heiko Alfke. Beide werden das Klinikum zum 31. März 2025 verlassen.Die Kliniksprecherin Sigrid Bicking betont, dass es keine Häufung von Kündigungen gebe und die Personalwechsel auf Chefarztstellen in den letzten zehn Jahren im Durchschnitt zwei pro Jahr betragen hätten. Allerdings räumt sie ein, dass die zeitliche Ballung der aktuellen Kündigungen "nicht glücklich" sei.Gründe für die Kündigungen
Laut Berichten von Insidern werden als Gründe für die Kündigungen unter anderem Überlastung, Unstimmigkeiten mit der Geschäftsführung und ein Mangel an ärztlichem Personal genannt. Die Kliniksprecherin wollte sich zu möglichen Gründen mit Verweis auf die Vertraulichkeit von Personalangelegenheiten nicht äußern.Allerdings bestätigte sie, dass es Rechtsstreitigkeiten zwischen der Klinikleitung und dem scheidenden Chefarzt Prof. Dr. Heiko Alfke gegeben habe. Timo Holger Mohr, Pressesprecher und Richter am Arbeitsgericht Iserlohn, erklärte, dass es in diesem Jahr zwei Verfahren zwischen Alfke und den Märkischen Kliniken gegeben habe, die inzwischen aber nicht mehr rechtshängig seien.Herausforderungen bei der Personalgewinnung
Kliniksprecherin Bicking führt den Ärztemangel und die zunehmend schwierige Gewinnung von ärztlichem Personal als Gründe für die Personalwechsel an. Sie erklärt, dass es heutzutage eher die Ausnahme sei, dass ein Chefarzt länger als 20 Jahre in einer Klinik bleibe. Stattdessen seien 10 bis 20 Jahre schon als "selten" zu bezeichnen, da die jungen Ärzte heute vielfältige Karrieremöglichkeiten hätten und sich nicht mehr so lange an ein Haus binden würden.Auswirkungen auf die Kinderklinik
Neben den Chefärzten haben auch drei Oberärzte und der Leitende Oberarzt der Kinderklinik gekündigt. Laut Klinikleitung sei dies eine unmittelbare Folge der "dadurch ausgelösten schwierigen personellen Situation". Allerdings betont Kliniksprecherin Bicking, dass die Kinderklinik im Bestand nicht gefährdet sei und weiterhin Ärzte dort tätig seien, die von Honorarärzten unterstützt würden.Reaktionen der Klinikleitung
Die Klinikleitung reagiert auf die Personalwechsel und Überlastungssituationen. So wurde in einem weiteren Fachbereich eine externe Arbeitszeitberatung eingeschaltet, woraufhin das Dienstmodell angepasst wurde. Auch die Gespräche zwischen Geschäftsführer Dr. Thorsten Kehe und Chefarzt Dr. Holger Frenzke zur Fortsetzung der Zusammenarbeit laufen noch.Versorgungslücke für junge Diabetes-Patienten
Neben den Personalveränderungen in der Chefärzteebene gibt es auch eine Versorgungslücke für rund 100 junge Diabetes-Patienten. Seit dem 1. Oktober 2024 ist die Rezeptausstellung im Rahmen der Diabetes-Ambulanz der Klinik für Kinder und Jugendliche nicht mehr möglich, da die dafür zuständige Ärztin die Klinik verlassen hat.Die Klinikleitung hat Kontakt mit der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe aufgenommen, um Möglichkeiten einer Sondergenehmigung zu erörtern. Gleichzeitig prüft man eine interne Weiterbildungsmöglichkeit, um die Versorgung der jungen Diabetes-Patienten schnellstmöglich wiederherzustellen.Für die betroffenen Eltern bedeutet dies eine erhebliche Belastung, da sie sich nun nach Alternativen umsehen müssen, um die lebenswichtigen Behandlungen und Medikationen für ihre Kinder sicherzustellen.