Der NATO-Generalsekretär Mark Rutte hat jüngst Bedenken zerstreut, wonach die Vereinigten Staaten ihre Verpflichtungen bezüglich der kollektiven Verteidigung innerhalb des Bündnisses in Frage stellen könnten. Rutte erklärte in Den Haag am Rande des NATO-Gipfels mit Nachdruck, dass die USA sich der NATO und insbesondere dem Artikel 5 des Nordatlantikvertrages vollumfänglich verpflichtet fühlten.
Trotz der klaren Zusicherung bezüglich Artikel 5 betonte Rutte, dass die USA von Kanada und den europäischen Mitgliedstaaten eine Beschleunigung ihrer Verteidigungsausgaben erwarteten. Diese Forderung nach einer gerechteren Lastenteilung innerhalb des Bündnisses bleibt ein zentrales Thema.
In der Vergangenheit hatte der ehemalige US-Präsident Donald Trump mehrfach Zweifel an der unbedingten Beistandsverpflichtung der USA im Rahmen von Artikel 5 aufkommen lassen. Seine Äußerungen, er würde nur jene Länder unterstützen, die seiner Meinung nach adäquate Verteidigungsausgaben tätigen, sorgten für Unsicherheit. Auch kurz vor dem Gipfel ließ Trump die Definition von Artikel 5 bewusst offen.
Die NATO-Staaten planen, ihre Verteidigungsausgaben bis zum Jahr 2035 auf mindestens 3,5 Prozent ihres Bruttoinlandsprodukts zu erhöhen, zuzüglich 1,5 Prozent für verteidigungsrelevante Infrastruktur. Diese Zielsetzung, die auf einem Vorschlag Ruttes basiert, entspricht den finanziellen Forderungen, die Trump an die Verbündeten gerichtet hatte.