Journalismus
Neue Dynamik im Handelsstreit zwischen USA und Kanada
2025-03-29

Inmitten des angespannten Handelskonflikts zwischen den USA und Kanada zeigten beide Länder am Freitag erstmals Versöhnungsanstrengungen. Während eines Telefonats zwischen dem kanadischen Premierminister Mark Carney und US-Präsident Donald Trump wurden positive Töne laut, obwohl die Drohung mit gegenseitigen Zöllen weiterhin besteht. Sollte die US-Regierung ihre Zollandrohen wahr machen, plant Kanada Vergeltungsmaßnahmen.

Zwei Wochen nach seiner Amtseinführung führte Carney sein erstes Gespräch mit Trump. Die Aussicht auf umfassende Verhandlungen über eine neue Wirtschafts- und Sicherheitsbeziehung wurde nach der Parlamentswahl in Kanada am 28. April geplant. Trotz positiver Signale bleibt die Wahl selbst ungewiss, da sich die Liberalen unter Carneys Führung neu positioniert haben, was ihm nun Chancen auf einen Wahlsieg verschafft.

Erste Anzeichen für eine Entspannung

Das erste Telefonat zwischen dem kanadischen Ministerpräsidenten und dem amerikanischen Präsidenten signalisierte eine mögliche Annäherung zwischen beiden Ländern. Obwohl die Spannungen durch Zollandrohen bestehen bleiben, äußerten beide Seiten konstruktive Einschätzungen über das Gespräch. Carney spricht von einem „sehr konstruktiven” Austausch, während Trump das Gespräch als „sehr produktiv” bezeichnet.

Die Kommunikation zwischen den beiden Staatschefs hat deutlich gemacht, dass trotz der bestehenden Spannungen ein gewisses Maß an Zusammenarbeit möglich ist. Die Ankündigung umfassender Verhandlungen nach der kanadischen Wahl zeigt, dass beide Länder bereit sind, Lösungen zu suchen. Auch wenn die Möglichkeit von gegenseitigen Zöllen noch besteht, wird betont, dass es um mehr als nur Handelsfragen geht. Der Fokus liegt auch auf einer neuen Sicherheitspartnerschaft, die beide Länder stärken könnte.

Wahlkampf und geopolitische Auswirkungen

Der Wahlkampf in Kanada nimmt eine überraschende Wendung, da die Liberalen unter Carneys Führung wieder Boden gutmachen. Ursprünglich schien ein klarer Sieg der Konservativen wahrscheinlich, doch die aggressiven Handelspolitiken Trumps haben die Wählerschaft mobilisiert. Dies könnte Carney den Weg zu einem Wahlsieg ebnen, was bedeutende Auswirkungen auf die künftige Beziehungen zwischen den Ländern haben würde.

Trump hat mit seinen Zollandrohen und provokanten Äußerungen wie der Idee, Kanada zum 51. Bundesstaat zu machen, die bilateralen Beziehungen nachhaltig verändert. Carney kritisierte dies öffentlich und betonte, dass die USA nicht länger als verlässlicher Partner gelten können. Diese Entwicklung wirkt sich nicht nur auf den Handel aus, sondern auch auf die Sicherheitskooperation und die allgemeine geopolitische Dynamik in Nordamerika. Ein neuer Kurs könnte somit nach der Wahl eingeschlagen werden, der die zukünftigen Interaktionen zwischen den Ländern prägen wird.

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