Journalismus
Neues Leben für den historischen Gottesdienstort
2025-03-07

In der südlichen Region von Duisburg drohte ein bedeutender kultureller und geistlicher Ort zu verschwinden. Die Diözese Essen plant die Schließung der Herz-Jesu-Kirche aufgrund hoher Kosten und personeller Engpässe. Doch die Gemeinde entschied sich, nicht tatenlos zuzusehen. Stattdessen entstand eine innovative Lösung, die es ermöglichte, die 100-jährige Kirche zu erhalten und gleichzeitig neue Wege der Gemeindearbeit einzuschlagen.

Eine Gemeinschaft stärkt ihre Wurzeln

Mit der Gründung eines Fördervereins übernahm die Gemeinde selbstbewusst die Verantwortung für den Erhalt des religiösen Zentrums. Dieser Verein hat nun die Aufgabe, kirchliche Aktivitäten in der Region organisatorisch und inhaltsmäßig zu gestalten. Das Bistum Essen unterstützte diese Initiative offiziell und übergab dem Verein auch das ehemalige Pfarrhaus sowie das Gemeindezentrum.

Die Entscheidung der Gemeinde, aktiv zu werden, führte zu einer bemerkenswerten Entwicklung. Innerhalb kurzer Zeit wuchs der Förderverein auf über 420 Mitglieder an, was zeigt, wie stark die Menschen an diesem Ort hängen. Besonders beeindruckend ist die Bereitschaft vieler Gemeindemitglieder, ehrenamtlich tätig zu werden. So leiten zwei engagierte Personen regelmäßig Gottesdienste durch, die mehrmals wöchentlich stattfinden. Diese Beteiligung sorgt dafür, dass traditionelle Veranstaltungen wie Kinderfeste weiterhin Bestandteil des Gemeindelebens bleiben können.

Kreative Finanzstrategien sichern die Zukunft

Um die langfristige Existenz der Kirche sicherzustellen, entwickelte die Gemeinde klare finanzielle Ziele. Bis Jahresende will sie einen Puffer von 200.000 Euro aufbauen, um dringende Instandhaltungsarbeiten finanzieren zu können. Diese Summe soll durch verschiedene Einnahmequellen erzielt werden, darunter auch die Vermietung des Gemeindehauses.

Die Gemeinde setzt dabei auf vielfältige Einnahmequellen, um die notwendigen Mittel zusammenzubringen. Neben Spenden und Mitgliedsbeiträgen wird insbesondere die Nutzung des Gemeindeheims als Veranstaltungsort ausgebaut. Hier sollen etwa Schulen oder andere lokale Organisationen die Räumlichkeiten mieten können, was zusätzliche Einnahmen generiert. Diese Strategie trägt dazu bei, dass die Kirche nicht nur als Gottesdienstort, sondern auch als wichtiger Treffpunkt für die gesamte Gemeinde erhalten bleibt. Durch die Kombination aus ehrenamtlicher Arbeit und geschicktem Management schafft es die Gemeinde, ihren historischen Ort vor dem Verschwinden zu bewahren und gleichzeitig neue Perspektiven zu erschließen.

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