Journalismus
Postarbeiter-Protest: Gewerkschaft fordert Gehaltserhöhung und mehr Urlaubstage
2025-01-28

In den Großstädten Deutschlands setzen sich die Mitarbeiter der Deutschen Post für bessere Arbeitsbedingungen ein. Vor allem in Städten wie Köln, München und Berlin sowie im Bergischen Land wird gestreikt. Die Verdi-Gewerkschaft verlangt eine deutliche Gehaltserhöhung und zusätzliche Freizeitgage für etwa 170.000 Beschäftigte. Die Unternehmensleitung hält diese Forderungen jedoch für nicht realisierbar, was zu Spannungen führt. Beide Parteien treffen sich am 12. Februar erneut, um eine Lösung zu finden.

Bundesweite Aktionen unterstreichen ernsthafte Haltung der Gewerkschaft

Die Streiks illustrieren die Entschlossenheit der Gewerkschaft, ihre Ziele durchzusetzen. In verschiedenen Regionen ziehen sich die Zusteller bereits heute oder auch morgen die charakteristischen Westen an. So beteiligen sich auch Mitarbeiter des Verteilerzentrums in Wuppertal aktiv an der Aktion. Andrea Kocsis, stellvertretende Vorsitzende von Verdi und Hauptverhandlungsführerin, betont die Bereitschaft zur Konfrontation und erklärt die Proteste als klare Botschaft an den Arbeitgeber.

Die aktuelle Runde der Tarifverhandlungen zeigt kaum Fortschritte. Die Gewerkschaft setzt auf sieben Prozent Gehaltserhöhung sowie zusätzliche Urlaubstage. Für Verdi-Mitglieder sollen es sogar vier Tage mehr werden. Diese Ansprüche wurden in den Gesprächen bisher nur wenig berücksichtigt. Kocsis warnt vor weiteren Warnstreiks, falls keine Einigung zustande kommt. Die vergangenen Verhandlungen im Jahr 2023 hatten jedoch noch positive Ergebnisse gebracht, mit einer durchschnittlichen Gehaltserhöhung von 11,5 Prozent.

Finanzeinschränkungen erschweren Unternehmensposition

Die Deutsche Post steht vor erheblichen finanziellen Herausforderungen, die die Verhandlungen zusätzlich komplizieren. Die Unternehmenzentrale in Bonn argumentiert mit steigenden Kosten und sinkender Nachfrage nach Briefdienstleistungen. Gleichzeitig besteht ein hoher Investitionsbedarf, um die Zukunftsfähigkeit der Organisation zu gewährleisten. Dies reduziert den Spielraum für Gehaltserhöhungen erheblich.

Aus Sicht der Unternehmensleitung sind die geforderten Gehaltserhöhungen und Urlaubsansprüche derzeit nicht finanzierbar. Der Konzern weist auf die begrenzte Möglichkeit zur Porto-Erhöhung hin, da die Bundesnetzagentur keinen ausreichenden Spielraum lässt. Obwohl das Porto für Standardbriefe zu Jahresbeginn angehoben wurde, betrachtet die Post dies als unzureichend. Die Unternehmensführung strebt daher eine maßvolle Lösung an, die sowohl den Mitarbeitern als auch dem Unternehmen gerecht wird.

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