In der digitalen Welt sind Kinder und Jugendliche zunehmend extremen Ideologien ausgesetzt. Diese Entwicklung stellt Eltern vor große Herausforderungen, wenn sich ihre eigenen Sprösslinge in Richtung rechts- oder linksextremer Denkweisen bewegen. Besonders soziale Medien wie TikTok bieten ein Forum für radikale Inhalte, die oft subtil verpackt sind. Experten appellieren an die Erwachsenen, frühzeitig aktiv zu werden und durch Dialog sowie Bildung den Einfluss solcher Strömungen zu bekämpfen.
Die digitale Welt hat das Leben von Kindern und Jugendlichen maßgeblich geprägt. Laut einer Studie des Digitalverbandes Bitkom nutzen bereits 70 Prozent der Erstklässler das Internet, während ab dem zwölften Lebensjahr praktisch alle online aktiv sind. In dieser virtuellen Umgebung verbreiten extremistische Gruppen ihre Ideologie mittels moderner Kommunikationsformen. Sally Hohnstein vom Deutschen Jugendinstitut betont die Notwendigkeit, jungen Menschen die notwendigen Medienkompetenzen beizubringen, um gefährliche Inhalte zu erkennen und kritisch zu hinterfragen.
Der Begriff Extremismus beschreibt eine Bereitschaft, bestehende politische Strukturen gewaltsam zu verändern. Das Bundesinnenministerium definiert Extremisten als Personen, die die Grundlagen eines freiheitlichen Demokratiesystems ablehnen und stattdessen nach eigenem Ermessen neue Regeln etablieren möchten. Wenn Kinder oder Jugendliche solchen Gedanken Raum geben, führt dies häufig zu Spannungen zwischen ihnen und ihren Eltern. In solchen Situationen empfehlen Fachleute ein offenes Gespräch ohne Belehrungsdruck.
Hohnstein unterstreicht dabei die Wichtigkeit eines wertschätzenden Ansatzes. Statt Konfrontation sollen Eltern neugierige Fragen stellen, um die Motivation ihrer Kinder besser zu verstehen. Dies kann dazu führen, dass junge Menschen selbstkritisch über ihre Positionen nachdenken. Zudem schlagen einige Organisationen vor, Verbündete im Freundeskreis oder bei Verwandten zu suchen, die möglicherweise einen besseren Zugang zum betroffenen Jugendlichen haben.
Sollte die Situation eskalieren, ist es ratsam, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. In vielen deutschen Städten gibt es Beratungsstellen, die speziell auf den Umgang mit rechtsextremen oder anderen extremistischen Tendenzen spezialisiert sind. Diese bieten nicht nur Rat und Unterstützung, sondern auch konkrete Maßnahmen zur Prävention und Ausstiegshilfe an.
Trotz aller Bedenken bietet sich jedoch auch ein positiver Blick auf die Zukunft. Studien des Deutschen Jugendinstituts weisen darauf hin, dass die Mehrheit junger Menschen in Deutschland eine klare demokratische Grundüberzeugung besitzt. Insbesondere die Altersgruppe zwischen 16 und 30 Jahren zeigt ein starkes Engagement für demokratische Werte, was Hoffnung auf eine zukünftige gesellschaftliche Stabilität begründet.