Journalismus
Radioaktiver Rücktransport: Deutsches Atommülldepot erhält britische Behälter
2025-03-27

Ein bedeutender Schritt im internationalen Management radioaktiver Abfälle wurde mit dem Transport sieben hochradioaktiver Castor-Behälter von Großbritannien nach Deutschland vollzogen. Diese Behälter, die in Sellafield verarbeitet wurden, werden über einen deutschen Seehafen ins Zwischenlager Niederaichbach gebracht. Die Sicherung dieses komplexen Transports obliegt einer Vielzahl an Polizeieinheiten, darunter der Bundespolizei und regionalen Sicherheitskräften.

Aus technologischer Perspektive stellt dieser Transport eine Herausforderung dar, da insgesamt 14 Behälter aus Sellafield zurückgeführt werden müssen. Neben den sieben für Niederaichbach bestimmten Containern sollen weitere sieben Behälter nach Brokdorf transportiert werden. Der genaue Zeitpunkt und die Route des Transports bleiben wegen sicherheitsrelevanter Aspekte ungenannt, während Atomgegner Kundgebungen ankündigen.

Rückführung deutscher Atomabfälle – ein internationales Engagement

Die Rückübernahme radioaktiver Abfälle aus dem britischen Sellafield ist Teil eines langfristigen Vertrages zwischen Deutschland und Großbritannien. Nach der Wiederaufarbeitung von Brennelementen aus deutschen Kernkraftwerken bleibt in Sellafield ein Restmaterial zurück, das Deutschland gesetzlich verpflichtet ist, zurückzunehmen. Dieses Engagement umfasst nicht nur die moralische Verantwortung, sondern auch die technischen Anforderungen zur sicheren Lagerung solch gefährlicher Materialien.

Der Rücktransport wird durch spezialisierte Logistikfirmen und unter strenger Überwachung durchgeführt. Ein Spezialschiff hat kürzlich den Hafen in Barrow-in-Furness verlassen, um diese sieben Behälter nach Deutschland zu bringen. Nach ihrer Ankunft am deutschen Festland werden sie zunächst über einen Seehafen geliefert und dann weiter zum Zwischenlager nach Niederaichbach befördert. Währenddessen sorgen verschiedene Polizeieinheiten für Sicherheit, darunter auch die Reiterstaffel Berlin, die den Transport durch Niederbayern begleiten wird. Diese Maßnahmen sind notwendig, um mögliche Störversuche oder Gefahrensituationen zu vermeiden.

Zukunft der Atommüll-Lagerung – Zwischen- und Endlager

Neben dem aktuellen Rücktransport aus Großbritannien arbeitet Deutschland an der systematischen Lösung für die Lagerung atomarer Abfälle. Das Zwischenlager Isar, gelegen auf dem Gelände des ehemaligen Kernkraftwerks Isar, dient als vorläufiger Aufbewahrungsort für diese Castor-Behälter. Sie werden dort bis zur Bestimmung eines endgültigen Endlagers aufbewahrt, was noch in weiter Ferne liegt.

Parallel dazu wurde die Rückführung von Atommüll aus der französischen Wiederaufarbeitungsanlage La Hague abgeschlossen. Vier letzte Behälter wurden im Jahr 2024 nach Philippsburg gebracht, wobei bereits mehr als 100 Container seit 1995 im Zwischenlager Gorleben gelagert wurden. Diese logistischen und politischen Bemühungen zeigen die Komplexität der Bewältigung radioaktiver Abfälle auf und betonen die Notwendigkeit eines weltweiten Standards für deren Management. Währenddessen bleibt die Diskussion über die Zukunftslagerung offen, während Proteste und Mahnwachen von Atomgegnern zunehmen, die gegen diese Transporte vorgehen.

more stories
See more