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Rente für Eltern: Wie der Staat Unterstützung bietet
2025-04-24

In Deutschland gibt es spezielle Regelungen, die dazu dienen, Eltern zu unterstützen, die aufgrund der Kindererziehung eine erwerbsfreie Phase erlebt haben. Diese Unterstützung erfolgt in Form eines Rentenausgleichs, der monatlich bis zu 118 Euro erhöhen kann. Dieser Artikel beleuchtet die Hintergründe und zeigt, wie Eltern diesen Vorteil in Anspruch nehmen können. Der Fokus liegt dabei auf den notwendigen Schritten sowie den jeweiligen Bedingungen.

Die Einführung dieser Maßnahme dient dazu, jene zu entlasten, die sich während der Erziehung ihrer Kinder nicht berufstätig betätigen konnten und daher weniger in die Rentenkasse einbezahlt haben. Obwohl diese Leistung allgemein als „Mütterrente“ bekannt ist, steht sie sowohl Müttern als auch Vätern zur Verfügung. Ein wichtiger Aspekt ist jedoch, dass diese zusätzliche Rente nicht automatisch gewährt wird, sondern selbstständig beantragt werden muss.

Die Höhe der Unterstützung richtet sich nach dem Geburtsjahr des Kindes sowie der Anzahl der Kinder. Für Kinder, die vor 1992 geboren wurden, werden maximal zwei Jahre und sechs Monate als Erziehungszeit anerkannt. Bei Kindern, die nach diesem Zeitpunkt geboren wurden, steigt die Zeitspanne auf drei Jahre. Die Berechnung der genauen Beträge erfolgt durch Multiplikation der Rentenpunkte mit dem aktuellen Rentenwert, der im Jahr 2024 bei 39,32 Euro pro Rentenpunkt lag. So ergibt sich beispielsweise eine Zusatzrente von etwa 98 Euro für Kinder vor 1992 und 118 Euro für Kinder danach.

Auch in Fällen, in denen beide Elternteile oder andere Verwandte beteiligt waren, kann eine Entscheidung darüber getroffen werden, wem die Erziehungszeit zugeschrieben wird. Eine übereinstimmende Erklärung zwischen den Partnern kann hierbei helfen, mögliche Missverständnisse zu vermeiden. Falls keine solche Übereinkunft besteht, wird die Erziehungszeit grundsätzlich der Person zugeschrieben, die das Kind überwiegend betreut hat.

Neben den leiblichen Eltern können auch Adoptiveltern, Pflegeeltern oder Großeltern diese Unterstützung in Anspruch nehmen, sofern sie sich um die Kinder gekümmert haben. Es gibt jedoch Ausnahmen: Personen, die besonders hohe Einkommen haben, fallen unter bestimmten Umständen aus dem Kreis der Begünstigten. Selbstständige Topverdiener sind davon jedoch nicht betroffen und erhalten die vollen Ansprüche.

Um die zusätzliche Rente zu erhalten, muss der Antrag rechtzeitig gestellt werden – idealerweise, wenn das Kind sein zehntes Lebensjahr vollendet. Dazu ist das Formular „V0800“ herunterzuladen und zusammen mit einer Kopie der Geburtsurkunde beim zuständigen Amt einzureichen.

Mit dieser Maßnahme möchte der Staat sicherstellen, dass Eltern, die ihre Karriere zugunsten ihrer Kinder zurückgestellt haben, nicht benachteiligt werden. Durch klare Regeln und einen einfachen Antragsprozess wird dies möglich gemacht. Wer sich frühzeitig informiert und handelt, kann langfristig von dieser Unterstützung profitieren.

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