Das Auto
Reifenwechsel: Technischer Ablauf und sicherheitsrelevante Aspekte
2025-04-23

Der Reifenwechsel ist eine grundlegende Wartungsmaßnahme im Fahrzeugbetrieb. Dabei wird ein verschlissener, beschädigter oder saisonal ungeeigneter Reifen durch einen anderen ersetzt. Der fachgerechte Reifenwechsel trägt wesentlich zur Fahrzeugsicherheit, Fahrstabilität und Verschleißvermeidung bei.

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Gründe für einen Reifenwechsel

🔹 Abnutzung des Profils

Ein Reifen verliert im Laufe der Nutzung an Profiltiefe. Sinkt die Profiltiefe unter den gesetzlich vorgeschriebenen Mindestwert (z. B. 1,6 mm bei Pkw-Reifen in Deutschland), ist ein Wechsel erforderlich. Geringes Profil vermindert die Bodenhaftung, insbesondere bei Nässe.

🔹 Beschädigungen oder Verformungen

Risse, Schnitte, Beulen an der Seitenwand oder unregelmäßiger Abrieb können auf strukturelle Schäden hinweisen. In solchen Fällen ist ein Austausch aus sicherheitstechnischer Sicht angezeigt.

🔹 Materialalterung

Reifenmaterialien unterliegen mit der Zeit einem natürlichen Alterungsprozess. Auch ohne äußere Schäden können Gummi und Struktur nach mehreren Jahren an Elastizität verlieren. Fachstellen empfehlen häufig einen Austausch nach sechs bis zehn Jahren, abhängig vom Reifentyp und der Lagerung.

🔹 Saisonaler Wechsel

In Regionen mit wechselnden Wetterverhältnissen erfolgt halbjährlich der Wechsel zwischen Sommer- und Winterbereifung, um die Haftung und das Bremsverhalten der Bereifung an die Witterungsbedingungen anzupassen.

Ablauf des Reifenwechsels

  1. Sicherung des Fahrzeugs Vor Beginn des Wechsels wird das Fahrzeug auf ebenem Untergrund abgestellt, gegen Wegrollen gesichert und die Handbremse angezogen.
  2. Lösen der Radmuttern Die Radmuttern oder -schrauben werden vor dem Anheben des Fahrzeugs mit einem Radkreuz oder Drehmomentschlüssel gelöst.
  3. Anheben des Fahrzeugs Ein geeigneter Wagenheber wird an den vorgesehenen Hebepunkten angesetzt, um das Fahrzeug ausreichend anzuheben.
  4. Entfernung des alten Reifens Der Reifen wird demontiert und beiseitegelegt. Die Auflageflächen am Radträger werden bei Bedarf gereinigt.
  5. Montage des neuen Reifens Der neue Reifen wird aufgesetzt, und die Radmuttern werden über Kreuz handfest angezogen.
  6. Absenken und Anziehen mit Drehmoment Nach dem Absenken auf festen Untergrund werden die Radmuttern mit dem vorgeschriebenen Drehmoment nachgezogen.

Auswuchten und Nachkontrolle

Nach dem Reifenwechsel empfiehlt sich das Auswuchten der Räder, um Laufunruhe und erhöhten Verschleiß zu vermeiden. Eine anschließende Kontrolle des Reifendrucks und eine Sichtprüfung nach den ersten gefahrenen Kilometern gelten als gängige Praxis.

Entsorgung alter Reifen

Ausgemusterte Reifen gelten als Sonderabfall und dürfen nicht im Hausmüll entsorgt werden. Die Verwertung erfolgt in spezialisierten Einrichtungen, wo Gummi, Stahl und Textilien sortenrein getrennt und recycelt werden.

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Fazit

Der Reifenwechsel ist ein standardisiertes Verfahren im Rahmen der Fahrzeugpflege. Die regelmäßige Überprüfung von Profiltiefe, Beschädigungen und Reifenzustand sowie die sachgemäße Montage sind maßgeblich für die Verkehrssicherheit. Neben technischen Aspekten spielt auch die Einhaltung rechtlicher Vorschriften eine entscheidende Rolle bei der Bewertung der Verkehrstauglichkeit eines Reifensatzes.

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