Finanzierung
Stahl- und Aluminiumzölle: USA riskieren wirtschaftliche Rückwirkungen
2025-03-11

Nach Angaben des Kieler Instituts für Weltwirtschaft (IfW) könnten die neuen 25-prozentigen Zölle auf Stahl und Aluminium aus der Europäischen Union, die ab Mittwoch in Kraft treten sollen, eher den Vereinigten Staaten als Europa schaden. Die Studie zeigt, dass der Effekt auf das europäische BIP minimal sein wird, während die US-Wirtschaft möglicherweise mit einer steigenden Inflationsrate und sinkenden Exporten konfrontiert ist. Dies deutet darauf hin, dass die protektionistischen Maßnahmen von Präsident Trump eher negative Konsequenzen für die amerikanische Wirtschaft haben könnten.

Die IfW-Simulation legt nahe, dass die kurzfristige Auswirkung auf die EU-Wirtschaft geringfügig ist. Das reale Bruttoinlandsprodukt könnte lediglich um 0,02 Prozent absinken. Diese minimale Veränderung resultiert daraus, dass die betroffenen Produkte nur einen kleinen Teil der Gesamtexporte der EU ausmachen. Im Gegensatz dazu könnten die USA erhebliche wirtschaftliche Rückschläge erleben. Die Preise könnten ansteigen und die Inflationsrate erhöhen, während die Exporte zurückgehen.

Insbesondere würde der Anstieg der Produktionskosten vieler amerikanischer Industrien durch teurere Importe von Stahl und Aluminium zu einem weiteren Problem werden. Diese erhöhten Kosten würden wahrscheinlich an die Endverbraucher weitergegeben, was die Wettbewerbsfähigkeit amerikanischer Unternehmen im Ausland verringern könnte. Länder wie Kanada und Mexiko, die stark vom US-Markt abhängig sind, würden ebenfalls erheblich betroffen sein, wobei sich der realer BIP dieser Länder entsprechend verringern könnte.

Die protektionistischen Zollmaßnahmen könnten zwar symbolisch als Unterstützung für die amerikanische Industrie erscheinen, doch sie gefährden langfristig die wirtschaftlichen Interessen der USA. Julian Hinz, Forschungsdirektor für Handelspolitik am IfW, betont, dass diese Politik auch das Potenzial für weitere protektionistische Maßnahmen signalisiert. Europa sollte daher strategisch handeln und seine Handelsdiversifizierung sowie wirtschaftliche Resilienz stärken, um möglichen Eskalationen vorzubeugen.

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