In Deutschland wird die knappe Verfügbarkeit von Rindfleisch immer deutlicher spürbar. Die Auswirkungen dieser Entwicklung zeigen sich nicht nur an den Essenspreisen, sondern auch durch das Verschwinden bestimmter Gerichte aus dem Angebot. Während Döner und Burger zu Luxusgütern werden, suchen Restaurantbesitzer nach Lösungen, um ihren Betrieb weiterhin wirtschaftlich zu führen.
In den letzten Jahren hat sich die Situation für Fleischproduzenten zunehmend verschärft. Die Nachfrage nach Schlachttieren übersteigt das Angebot erheblich, was zu einem drastischen Anstieg der Preise geführt hat. Laut Angaben des Landwirtschaftlichen Rates Niedersachsen sind die Kosten für Kuh- und Jungbullenfleisch innerhalb eines Jahres um etwa 15 bis 20 Prozent gestiegen. Marktanalyst Albert Hortmann-Scholten beschreibt diese Entwicklung als "außergewöhnlich". Neben Tierseuchen wie der Blauzungenerkrankung haben auch wirtschaftliche Faktoren dazu beigetragen, dass die Produktion von Rindfleisch rückläufig ist.
Diese Entwicklungen haben auch die Fast-Food-Branche nicht verschont. Viele Imbissbetriebe haben bereits auf ihre Speisekarten reagiert. In München zum Beispiel wurden Kalbgerichte vollständig gestrichen, da sie sich finanziell nicht mehr lohnen. Ein Imbissbetreiber erklärt: "Die Kosten würden uns zwingen, Preise zu erhöhen, die unsere Kunden nicht akzeptieren würden." Stattdessen bieten sie nun alternative Optionen wie Geflügel an.
Auch große Ketten wie McDonald's sind von diesen Preissteigerungen betroffen. Der Standardburger kostete Anfang 2022 noch 1,29 Euro, heute liegt der Preis bei 2,29 Euro – ein Anstieg von fast 80 Prozent innerhalb weniger Jahre. Auch wenn andere Produkte weniger stark beeinflusst wurden, bleibt die Inflation im Vergleich zur Gesamtwirtschaft hoch. Diese Entwicklung wirft Fragen auf, wie langfristig die Branche damit umgehen wird.
Die Zukunft der Fast-Food-Industrie steht vor neuen Herausforderungen. Experten prognostizieren, dass der Preis für Produkte wie Döner bald die zehn-Euro-Grenze überschreiten könnte. Diese Vorhersage stellt Unternehmen und Verbraucher gleichermaßen vor eine Aufgabe: Wie kann man kulinarische Traditionen erhalten und gleichzeitig mit steigenden Kosten umgehen? Es bleibt abzuwarten, welche Innovationen die Branche hervorbringen wird, um diesen Wandel anzupassen.