Journalismus
US-Intelligence stoppt Datenübermittlung: Neue Herausforderungen für die Ukraine
2025-03-06

Die Entscheidung der USA, Aufklärungsdaten an die Ukraine einzustellen, stellt das Land vor erhebliche strategische und militärische Herausforderungen. Diese Maßnahme könnte den ukrainischen Streitkräften schwer zu schaffen machen und gleichzeitig Russland in seiner Aggression bestärken. Während der Verlust von Waffenlieferungen bereits einen Schlag für das ukrainische Militär darstellte, hat der Stopp der Aufklärungsdaten noch größere Auswirkungen auf die Verteidigungsfähigkeit des Landes.

Ein neuer Rückzug der US-Unterstützung

In den letzten Tagen wurden deutlich weniger Aufklärungsflüge durch die US-Luftwaffe im Schwarzen Meer und entlang der westlichen Grenze der Ukraine beobachtet. Dieser Rückzug der US-Geheimdienste bedeutet, dass die Ukraine wichtige Informationen verliert, die bisher unverzichtbar für ihre Flugabwehr waren. Die Patriote-Batterien, die modernsten Abwehrsysteme des Landes, hingen stark von diesen Daten ab, um effektiv zu funktionieren.

Die US-Aufklärungsdaten spielten eine entscheidende Rolle bei der Warnung vor Raketenangriffen und der Abwehr russischer Kampfflugzeuge. Bislang erhielt die Ukraine Echtzeitinformationen über Startvorgänge in Russland, insbesondere über die Bewegungen von MiG-31-Jets, die Hyperschallraketen tragen können. Diese Informationen waren lebenswichtig, da die Raketen innerhalb weniger Minuten ihr Ziel erreichen können. Ohne diese Warnungen könnten die ukrainischen Verteidiger und Zivilisten wesentlich gefährdeter sein.

Verlust kritischer Informationsquellen

Neben der Warnung vor Raketenangriffen hatten die USA drei weitere wichtige Informationsbereiche zur Verfügung gestellt. Erstens Satellitenbilder mit hoher Auflösung, die tagesaktuelle Einblicke in Russland und besetzte Gebiete boten. Zweitens gab es Informationen über ballistische Raketenstarts, wie etwa die Iskander-M-Raketen. Drittens wurde die Überwachung strategischer Bomber im russischen Hinterland unterstützt, die oft schon über dem Kaspischen Meer Marschflugkörper abschießen.

Der Verlust dieser Daten könnte katastrophal für die ukrainische Verteidigung sein. Ohne diese Informationen sind die Chancen höher, dass russische Raketen ihre Ziele in der Ukraine treffen. Auch die Fähigkeit, die Bevölkerung rechtzeitig vor Angriffen zu warnen, wäre stark beeinträchtigt. Die ukrainischen Militärs versichern zwar, dass sie einen „Plan B“ haben, doch bleibt unklar, wie dieses Konzept konkret aussehen soll. Insgesamt stellt sich die Frage, ob die Ukraine ohne die US-Daten langfristig standhalten kann.

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