Journalismus
USA verhängt globale Zölle: Wirtschaftliche Unabhängigkeit oder Beginn eines Handelkrieges?
2025-04-02

Die amerikanische Regierung unter Präsident Trump hat neue Zollmaßnahmen gegen Importe aus verschiedenen Ländern weltweit verhängt. Diese sollen eine Art Gleichgewicht zwischen den Zöllen für US-Exporte und den Einfuhren in die USA schaffen. Abgesehen von universellen Zöllen in Höhe von zehn Prozent, die bereits am Wochenende wirksam werden, gibt es zusätzliche individuelle Strafzölle ab dem 9. April. Diese variieren je nach Land und sollen besonders jene Staaten treffen, die laut US-Regierung hohe Handelsbarrieren für amerikanische Produkte errichtet haben.

Mit einem Dekret hat Donald Trump Maßnahmen ergriffen, die sich auf den gesamten globalen Handel auswirken könnten. Besonders betroffen sind Länder wie China, die EU sowie Südkorea und Japan. Während Importe aus der EU mit einem Zollsatz von 20 Prozent belegt werden sollen, beträgt dieser Wert für chinesische Produkte sogar 34 Prozent. Auch andere Länder erleiden unterschiedliche Steuersätze, die sich stark von ihren jeweiligen Handelspraktiken ableiten lassen.

Der US-Präsident begründete diese Zollpolitik damit, dass Amerika seit Jahren durch internationale Handelsabkommen benachteiligt worden sei. Trump kritisierte insbesondere die EU, deren Handelspraktiken er als ungerecht empfindet. Die neuen Zölle seien ein Schritt hin zu einer „Deklaration wirtschaftlicher Unabhängigkeit“, so Trump weiter. Sie sollen dazu dienen, Arbeitsplätze zurück in die USA zu holen und die nationale Verschuldung zu senken.

Ausgenommen von den neuen Zöllen sind Öl, Gas und raffinierte Produkte. Dies entspricht einer Forderung der US-Ölindustrie, die vor steigenden Kosten gewarnt hatte. Zudem endet mit dem Dekret die Zollbefreiung für kleinere Paketsendungen aus China, was auch im Kampf gegen den Zufluss illegaler Drogen eine Rolle spielt.

In seiner Rede betonte Trump, dass die USA nun an der Reihe seien, zu gedeihen. Er versprach, die durch die Zölle erwirtschafteten Mittel zur Senkung der Steuern in den USA einzusetzen. Doch Experten warnen vor möglichen negativen Auswirkungen auf das globale Wirtschaftsklima. Scott Bessent, Finanzminister der USA, mahnte die betroffenen Länder, keine Gegenmaßnahmen zu ergreifen, um eine Eskalation zu verhindern.

Obwohl Trumps Politik Hunderte Milliarden Dollar für den Staatshaushalt erwarten lässt, befürchten Beobachter weitreichende wirtschaftliche Verwerfungen. Viele befürchten, dass diese Maßnahmen bestehende Allianzen mit Verbündeten gefährden könnten. Einige Handelspartner bereiten bereits Gegenzölle vor, was einen potenziellen Handelkrieg andeutet.

Durch die Einführung dieser Zölle will die US-Regierung nicht nur ihre Wirtschaft stärken, sondern auch langjährige Ungleichheiten im internationalen Handel korrigieren. Doch bleibt die Frage offen, ob diese Strategie tatsächlich zum Erfolg führt oder vielmehr zu einer Eskalation des Handelskonfliktes mit wichtigen Partnern führt.

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