In Frankfurt hat ein Verwaltungsfehler bei der Ausstellung von Geburtsurkunden die Trauer einer Familie nach dem Verlust ihres ungeborenen Kindes erheblich verstärkt. Die Eltern, deren Sohn während der 33. Schwangerschaftswoche stillgeboren wurde, mussten nicht nur den Schmerz des Verlustes bewältigen, sondern auch mit unerwünschten Amtshandlungen konfrontiert werden. Der Standesamt-Mitarbeiter, der für die Ausstellung der Urkunden zuständig war, handhabte die Angelegenheit ohne die notwendige Sensibilität und Empathie.
Die Folgen dieser Verwaltungsaufgabe waren verheerend. Anstatt eine Geburtsurkunde mit Sterbevermerk zu erhalten, erreichten die Eltern Dokumente, die einen normalen Verlauf der Geburt vorgaben. Dies führte zu einer Flut an offiziellen Mitteilungen, die sich auf eine lebende Geburt bezogen – eine bittere Erinnerung an ihren schmerzlichen Verlust. Briefe zur Gesundheitsüberprüfung, Beratungsmöglichkeiten und sogar Steuerunterlagen wurden versendet, als ob das Kind noch am Leben wäre. Diese Situation brachte die Eltern emotional an ihre Grenzen.
Die Mutter beschreibt, wie sie sich bemühte, die Fehler zu korrigieren, indem sie verschiedene Behörden kontaktierte. Sie berichtet von einem mangelnden Verständnis und fehlender Entschuldigung seitens der Mitarbeiter. Es sei ihr unverständlich, wie man in einer solch sensiblen Situation so wenig Rücksicht zeigen könne. Nach intensiven Gesprächen und Beschwerden wurde die Leiterin des Standesamts, Andrea Hart, informiert. Sie entschuldigte sich persönlich bei der Familie und gestand, dass es hierbei um eine Kette von Fehlern gegangen sei, die durch menschliche und systematische Missstände entstanden seien.
Diese Episode hebt die Notwendigkeit hervor, dass öffentliche Dienstleistungen besonders sensibel und respektvoll mit Menschen umgehen müssen, die in schwierigen Lebensphasen sind. Es ist wichtig, dass Institutionen wie das Standesamt über ausreichend Schulungen verfügen, um Personal zu sensibilisieren und sicherzustellen, dass Verwaltungsfehler nicht noch mehr Leid verursachen. In Zeiten tiefer Trauer sollten bürokratische Prozesse nicht zusätzliche Belastungen darstellen, sondern Unterstützung bieten. Eine bessere Kommunikation und Achtsamkeit können dazu beitragen, solche traumatischen Erfahrungen zu vermeiden.