Wenn Kinder fiebrig sind, reagieren viele Eltern instinktiv mit Sorge. Doch das Bundeszentrum für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) betont, dass ein leichtes Fieber nicht immer negativ zu bewerten ist. Es handelt sich um eine natürliche Abwehrreaktion des Körpers gegen Krankheitserreger. Allerdings gibt es Situationen, in denen Eltern helfen sollten, das Unwohlsein ihres Kindes zu lindern. Ein traditionelles Hausmittel, das dabei helfen kann, sind Wadenwickel. Diese Methode kann das Glühen mindern und dem Kind Erleichterung verschaffen. Im Folgenden wird erklärt, wie man Wadenwickel anlegt und welche Vorsichtsmaßnahmen zu beachten sind.
Die Anwendung von Wadenwickeln erfordert einige Vorbereitungen. Laut der BZgA empfiehlt es sich, Baumwoll- oder Leinentücher zu verwenden, da diese Stoffe feuchtigkeits- und luftdurchlässig sind. Für die Wickel werden zwei dünne Tücher sowie ein dickeres Decktuch benötigt. Eines der dünnen Tücher wird in lauwarmem Wasser angefeuchtet und leicht ausgepresst. Es wird dann vorsichtig um die Wade des Kindes gewickelt – weder zu fest noch zu locker. Das zweite, trockene Tuch folgt, bevor alles mit dem dickeren Stoff abgedeckt wird. Die Apothekerkammer Niedersachsen betont, dass die Wickel sich angenehm anfühlen müssen. Wenn sie unangenehm sind, sollte die Prozedur sofort unterbrochen werden.
Die Dauer der Anwendung hängt vom Alter des Kindes ab. Bei Kleinkindern sollten die Wickel nach maximal zehn Minuten entfernt werden, während ältere Kinder sie bis zu 30 Minuten tragen können. Während dieser Zeit sollte Ruhe gehalten werden. Sobald die Wickel körperwarm sind, werden sie abgenommen. Danach sollte das Kind noch etwa eine halbe Stunde liegen bleiben, um den Effekt voll auskosten zu können. Manchmal mag das Kind diese Behandlung nicht besonders. In solchen Fällen kann es hilfreich sein, ihm zu erklären, dass es sich danach besser fühlen wird. Eine spannende Geschichte kann die Wartezeit verkürzen und die Laune heben.
Eine wichtige Warnung lautet, dass bestimmte Fehler vermieden werden sollten. So dürfen keine Materialien verwendet werden, die keine Luft durchlassen, da dies zu einem Hitzestau führen könnte. Auch bei Schüttelfrost oder kalten Füßen sind Wadenwickel kontraproduktiv. Und was Medikamente betrifft, so ist Acetylsalicylsäure (ASS) bei Kindern unter zwölf Jahren tabu. Paracetamol und Ibuprofen sind sicherere Alternativen. Durch Beachtung dieser Regeln können Eltern sicherstellen, dass ihre Kinder bestmöglich versorgt werden.
Eltern haben viele Möglichkeiten, ihrem fiebrigen Kind zu helfen. Wadenwickel stellen eine einfache und effektive Methode dar, die ohne Medikamente funktioniert. Durch sorgfältige Anwendung und Beachtung der Ratschläge kann das Unwohlsein gelindert und der Genesungsprozess unterstützt werden. Dabei ist es wichtig, auf die Bedürfnisse des Kindes zu achten und gegebenenfalls professionelle medizinische Hilfe in Anspruch zu nehmen.