In den letzten Jahren hat sich die Art und Weise, wie Kinder erzogen werden, stark verändert. Besonders bei den Millennials zeigt sich ein klarer Unterschied zu ihrer eigenen Erziehung durch die Boomer-Generation. TikTok-Videos von Therapeuten wie Stephanie Lindeman oder Taylor Wolf verdeutlichen diese Veränderungen eindrucksvoll. Die neuen Eltern gehen bewusster mit psychischen Belastungen um und setzen Methoden wie das „Gentle Parenting“ ein, was jedoch auch neue Herausforderungen mit sich bringt.
Viele Millennial-Eltern fühlen sich durch soziale Medien unter Druck gesetzt, perfekte Vorbilder sein zu müssen. Diese Anforderungen führen zu Unsicherheiten und dem sogenannten „Mom-Impostor-Syndrom“, das besonders jüngere Mütter betrifft. Sie wünschen sich daher mehr Unterstützung und Verständnis von ihren eigenen Eltern sowie einer realistischeren Sichtweise auf moderne Erziehungsansätze.
Die Millennials haben eine andere Welt kennengelernt als ihre Vorgänger. In Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit und des Work-Life-Balance-Dilemmas entwickeln sie innovative Strategien für ihre Kinder. Statt konventionellen Ansätzen bevorzugen sie sanfte Formen der Führung, die weniger auf Kontrolle und mehr auf emotionale Sicherheit abzielen.
Mit dieser Verlagerung ihres Fokus erleben Millennial-Eltern eine komplett neue Dynamik im Umgang mit ihren Sprösslingen. So zeigen Videos auf Plattformen wie TikTok oder Instagram, dass sie Fragen nach Plänen stellen anstatt nur vor Gefahren zu warnen. Diese Methode soll Selbstvertrauen stärken und unabhängiges Denken fördern. Kinderärzte wie Mona Amin betonen dabei, dass solche Ansätze notwendig sind, da heutige Lebensumstände komplexer geworden sind. Gleichzeitig warnt Burkhard Voigt davor, dass übermäßige Anpassungen an Bedürfnisse manchmal auch zu Missverständnissen führen können – sowohl zwischen Eltern und Kindern als auch innerhalb der Generation selbst.
Auch wenn die Absichten gut sind, muss die neue Generation von Eltern damit rechnen, dass sie sich ständig mit hohen Standards auseinandersetzen muss. Social Media präsentiert idealisierte Versionen von Mutterschaft und Vaterschaft, was viele Menschen dazu bringt, ihr eigenes Können anzuzweifeln. Dies führt zu einem Phänomen namens „Mom-Impostor-Syndrom“, wo junge Frauen glauben, nicht gut genug zu sein.
Eine Studie bestätigt, dass dies tatsächlich ein weit verbreitetes Problem ist. Mehr als ein Drittel aller Mütter unter 35 Jahren leidet unter Schlaflosigkeit und chronischer Unsicherheit. Psychologen wie Hanne Horvarth richten hierfür spezielle Hilfen ein, um diesen Zustand zu lindern. Es wird empfohlen, eigene Grenzen zu erkennen und gegebenenfalls professionelle Unterstützung in Anspruch zu nehmen. Darüber hinaus sollten ältere Generationen verstehen, dass moderne Erziehung keine Schwäche darstellt, sondern vielmehr eine Antwort auf veränderte Rahmenbedingungen ist. Nur durch gegenseitiges Verständnis kann eine bessere Kommunikation zwischen den Generationen entstehen.