Nach der Bundestagswahl versammelten sich Unternehmerinnen und Unternehmer des IHK-Gremiums Cham im neuen Technologie Campus. Der Vorsitzende Dr. Alois Plößl betonte die Notwendigkeit, verschiedene Herausforderungen zu bewältigen, einschließlich struktureller Probleme und internationaler Unsicherheiten. Die enge wirtschaftliche Verbindung zur Tschechischen Republik wurde hervorgehoben, insbesondere durch den starken Arbeitsmarkt und zahlreiche Kooperationen. Bernard Bauer von der Deutsch-Tschechischen Industrie- und Handelskammer gab einen Überblick über die aktuelle wirtschaftliche Entwicklung und die Bedeutung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit. Professor Jürgen Wittmann vom Technologie Campus Cham berichtete über die Herausforderungen und Möglichkeiten der wachsenden Bildungslandschaft.
In der aktuellen politischen und wirtschaftlichen Situation müssen Unternehmen in Deutschland vielfältige Herausforderungen meistern. Die Veränderungen in der transatlantischen Partnerschaft zwischen der EU und den USA haben zusätzliche Unsicherheiten gebracht. Es ist daher wichtig, sowohl lokale als auch internationale Themen effektiv anzugehen und die Wettbewerbsfähigkeit zu stärken. Der konstruktive Dialog innerhalb des IHK-Gremiums soll dazu beitragen, die Wirtschaft zukunftssicher zu machen und gemeinsam an Lösungen für die heutigen Herausforderungen zu arbeiten.
Die Region Cham steht vor besonderen Aufgaben, da sie eng mit der tschechischen Wirtschaft verbunden ist. Mit einem BIP von mehr als 67 Milliarden Euro 2023 unterstreicht der Wirtschaftsraum Oberpfalz-Pilsen die europäische Dimension der Zusammenarbeit. Rund 140 Unternehmen aus Oberpfalz haben Niederlassungen in Pilsen, und etwa 800 Unternehmen sind durch Lieferketten oder Kooperationen verbunden. Die 5.600 tschechischen Pendler, die etwa zehn Prozent der Beschäftigten in Cham ausmachen, tragen zur Standortsicherung bei. Trotz des wirtschaftlichen Abschwungs in Deutschland erreichte Tschechien 2024 ein leichtes Wachstum, wobei das bilaterale Handelsvolumen mit Bayern 24,5 Milliarden Euro betrug. Allerdings bleiben hohe Lohn- und Energiekosten sowie der Fachkräftemangel Herausforderungen.
Der Technologie Campus Cham spielt eine wichtige Rolle in der regionalen Bildungslandschaft. Leiter Jürgen Wittmann betonte die aktuellen Entwicklungen in Lehre und Technologietransfer. Das dynamische Wachstum bringt jedoch auch Herausforderungen, insbesondere in Bezug auf die notwendige Infrastruktur. Die steigende Zahl der Studierenden und die Integration internationaler Studenten erfordern neue Ansätze, um langfristig Fachkräfte in der Region zu halten. Mehr Co-Working-Spaces und die Nutzung von Leerständen könnten dabei helfen, die Start-up-Szene weiterzuentwickeln.
Die Ausweitung der Bildungsinstitutionen ist unerlässlich, um die zunehmende Nachfrage nach hochqualifizierten Fachkräften zu decken. Der Technologie Campus Cham hat in den letzten Jahren stark gewachsen, aber die Infrastruktur in Stadt und Landkreis kann nicht mithalten. Mit dem Anstieg der Studierendenzahl von 600 auf rund 800 bis 2025 stellt sich das Problem des fehlenden Wohnraums. Zudem wird es schwieriger für Studierende, passende Arbeitsstellen in der Region zu finden. Um diese Herausforderungen zu bewältigen, braucht es eine verbesserte Integration der internationalen Studenten in das gesellschaftliche Leben sowie eine Weiterentwicklung der Infrastruktur und Start-up-Szene. Dies könnte durch den Aufbau von Co-Working-Spaces oder die gezielte Nutzung von Leerständen erreicht werden.: