Die wirtschaftliche Lage in Sachsen-Anhalt bleibt weiterhin herausfordernd. Viele Unternehmen sehen sich mit schwachen Absatzzahlen und einem Mangel an Zuversicht konfrontiert, was zu einer verringerten Investitionstätigkeit führt. Insbesondere die Industrie leidet unter diesen Bedingungen. Die Vertreter der Wirtschaft fordern daher eine schnelle Regierungsbildung in Berlin sowie Reformen in den Bereichen Energie, Steuern und Bürokratie. Zudem wird auf die Notwendigkeit einer Verbesserung der Infrastruktur hingewiesen.
In den letzten Jahren hat sich die wirtschaftliche Entwicklung in Sachsen-Anhalt durch Stagnation gezeichnet. Ein signifikanter Rückgang des Geschäftsklimaindex verdeutlicht die Unsicherheit innerhalb der Unternehmenslandschaft. Besonders betroffen sind der Bau- und Handelssektor sowie das Gastgewerbe. Hohe Kosten für Energie und Löhne sowie eine hohe Steuerbelastung erschweren den internationalen Wettbewerb deutlich.
Diese Probleme manifestieren sich auch in den Aussagen von Sascha Gläßer, dem Präsidenten der IHK Halle-Dessau. Er betont, dass 70 Prozent der Unternehmen kritische Rahmenbedingungen nennen. Die industriellen Akteure haben Schwierigkeiten, ihre Produkte gegenüber internationalen Konkurrenten anzubieten, die wesentlich geringere Produktionskosten verzeichnen. Diese Situation führt dazu, dass viele Firmen zögerlich investieren und sich stattdessen auf kurzfristige Maßnahmen konzentrieren.
Um die Wettbewerbsfähigkeit wiederherzustellen, setzen die Vertreter der Wirtschaft auf dringend benötigte Reformen. Klaus Olbricht von der IHK Magdeburg fordert eine Senkung von Abgaben und Steuern sowie bezahlbare Energiepreise. Zudem sollte die Infrastruktur verbessert und bürokratische Hindernisse reduziert werden. Diese Maßnahmen könnten einen positiven Effekt auf die wirtschaftliche Dynamik in Sachsen-Anhalt haben.
Die beiden Kammern begrüßen zwar die Planungen eines Sondervermögens von 500 Milliarden Euro für die Infrastruktur, warnen jedoch vor einer rein finanziellen Lösungsansatz. Stattdessen wäre eine Beschleunigung der Genehmigungsverfahren notwendig, um effizient voranzukommen. Darüber hinaus gibt es Forderungen nach der Umsetzung eines Normenkontrollrats, der helfen könnte, Bürokratie systematisch abzubauen. Dies würde nicht nur die Unternehmen entlasten, sondern auch neue Möglichkeiten für Investitionen erschließen.