Journalismus
Spannung am Golan: Zunehmender militärischer Druck Israels auf syrisches Territorium
2025-04-10

Die Situation im Grenzgebiet zwischen Israel und Syrien verschärft sich weiter. In den letzten Wochen haben israelische Streitkräfte die Kontrolle über Teile des syrischen Hochebenen-Gebiets ausgeweitet, was zu schweren Spannungen geführt hat. Kleinbauern in Regionen wie Kuweya erleben zunehmend Einschränkungen bei der Nutzung ihres Landes. Miflah Suleiman, eine Dorfbewohnerin, berichtet von einem schmerzhaften Wandel: Nach Jahren der politischen Instabilität fürchtet man nun um das Überleben aufgrund militärischer Interventionen.

Wirtschaftlich ist die Situation der Bewohner katastrophal. Sharqi Abu Saifan, ein Tierarzt und Kleinbauer, beschreibt die schwierigen Bedingungen unter dem Klimawandel und der wachsenden Militarisierung. Die Erträge aus dem Ackerbau reichen kaum zum täglichen Lebensunterhalt, während Preise für Grundnahrungsmittel weiter steigen. Zusätzlich führt die Etablierung israelischer Stützpunkte auf syrischem Boden dazu, dass immer mehr ackerbaufähiges Land als Sperrgebiet erklärt wird. Diese Maßnahmen verscharfen nicht nur die humanitären Probleme, sondern erhöhen auch die soziale Spannung.

Infolge dieser Entwicklungen breitet sich Unruhe unter der Bevölkerung aus. Yassin Tahan, ein Pferdezüchter, betont die friedliche Absicht der lokalen Gemeinschaft, warnt jedoch vor einer Eskalation, sollte die militärische Präsenz weiter bestehen. Der ehemalige Gouverneur Dirar Al-Bashir äußert ähnliche Bedenken: Ohne internationale Vermittlung besteht die Gefahr, dass das Gebiet zu einem Magnet für Extremisten wird. Ein Friedensprozess muss daher schnell initiiert werden, um den Kreislauf der Gewalt zu durchbrechen und einen nachhaltigen Dialog zwischen allen Beteiligten zu ermöglichen.

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