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Wirtschaftsausblick: Deutschland rangiert weit hinten im internationalen Vergleich
2025-03-17

Die deutsche Wirtschaft steht vor erheblichen Herausforderungen, wie aktuelle Analysen des Ifo-Instituts und der OECD zeigen. Die Prognosen für das Wirtschaftswachstum wurden deutlich gesenkt, wobei Deutschland sich im OECD-Vergleich auf einem der unteren Plätze befindet. Besonders die Handelskonflikte und ein schwächelnder Konsum tragen zur Abschwächung der Wirtschaftsentwicklung bei. Experten fordern strukturelle Reformen und warnen vor dem Versuch, das Problem durch Schuldenbelebung zu lösen.

Das Ifo-Institut hat seine Wirtschaftsprognose für Deutschland im laufenden Jahr auf ein minimales Wachstum von 0,2 Prozent heruntergesetzt. Ursache hierfür sind nicht nur internationale Handelsstreitigkeiten, sondern auch strukturelle Schwächen der deutschen Wirtschaft. Insbesondere der Rückzug der USA aus Europa sowie protektionistische Maßnahmen haben nach Ansicht von Ifo-Präsident Clemens Fuest erhebliche Auswirkungen auf das Wirtschaftsklima in Deutschland.

Die OECD bestätigt diese negative Entwicklung und stellt fest, dass Deutschland im internationalen Vergleich weit hinter anderen Industrienationen zurückbleibt. Mit einer prognostizierten Wirtschaftsleistung von lediglich 0,4 Prozent im kommenden Jahr rangiert Deutschland vorletzt im OECD-Verband. Nur Mexiko weist noch schlechtere Werte auf, das stark von den Handelsrestriktionen der USA betroffen ist. Die globale Wirtschaft entwickelt sich ebenfalls weniger dynamisch als erwartet, was sich negativ auf Investitionen und Konsum verheißt.

Inflationärer Druck zeigt sich zudem durch steigende Preise, die laut OECD-Prognosen dieses Jahr auf 2,4 Prozent ansteigen werden. Dieser Anstieg wird insbesondere durch erhöhte Kosten im Dienstleistungssektor getrieben, wo Lohnabschlüsse die Preisentwicklung beeinflussen. Für die Zukunft sehen Experten ein gewisses Aufwärtspotenzial, falls geplante staatliche Investitionen in Rüstung und Infrastruktur effektiv umgesetzt werden.

Für eine Besserung der Lage fordern Wirtschaftsexperten grundlegende Reformen. So plädiert Clemens Fuest für bessere Kinderbetreuung und eine Anpassung der Arbeitsstrukturen, während die DIHK-Hauptgeschäftsführerin Helena Melnikov betont, dass Verwaltungsverfahren vereinfacht und Steuern gesenkt werden müssen. Eine neue Bundesregierung könnte hierbei entscheidende Impulse setzen, um Deutschlands Position im internationalen Wettbewerb wieder zu stärken.

Die aktuelle Situation bietet somit sowohl Herausforderungen als auch Chancen für eine künftige Wirtschaftspolitik in Deutschland. Durch gezielte Maßnahmen könnte die Wirtschaftsentwicklung positiv beeinflusst und die internationale Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands gesteigert werden. Dabei spielen sowohl die Bewältigung der Folgen der Handelskonflikte als auch strukturelle Anpassungen eine entscheidende Rolle.

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