Rezepte
Apotheken für E-Rezept von Privatversicherten gerüstet
2024-07-30
E-Rezepte für Privatversicherte: Fortschritte und letzte Hürden
Die Einführung des elektronischen Rezepts (E-Rezept) für Privatversicherte in Deutschland nimmt Fahrt auf, aber es gibt noch einige Herausforderungen zu bewältigen. Apotheken akzeptieren nun auch E-Rezepte von Privatversicherten, doch nicht alle Arztpraxen sind technisch dafür gerüstet. Die privaten Krankenversicherungen fordern ein unbürokratisches Verfahren, um ihren Versicherten den Zugang zum E-Rezept zu erleichtern.Digitale Rezepte für mehr Komfort und Effizienz
Apotheken öffnen sich für E-Rezepte von Privatversicherten
Nachdem das E-Rezept zunächst nur für gesetzlich Versicherte eingeführt wurde, können nun auch Privatversicherte von den Vorteilen profitieren. Der Deutsche Apothekerverband (DAV) und der Bundesverband Deutscher Apothekensoftwarehäuser (ADAS) haben mitgeteilt, dass Apotheken in Deutschland E-Rezepte von Privatversicherten akzeptieren. Damit kommt das E-Rezept auch für diese Zielgruppe in Gang.Die privaten Krankenversicherungen zeigen sich zunehmend bereit, ihren Versicherten den Zugang zum E-Rezept zu ermöglichen. Ein Sprecher des Verbands der privaten Krankenversicherungen (PKV) kündigte an, dass im kommenden Jahr weitere Versicherungen folgen werden. Bereits im Herbst 2023 konnte ein erster Privatversicherter ein E-Rezept einlösen.Technische Hürden in Arztpraxen
Allerdings sind nicht alle Arztpraxen in der Lage, E-Rezepte für Privatversicherte auszustellen. Laut dem PKV-Sprecher müssen einige Anbieter von Praxisverwaltungssystemen die technischen Voraussetzungen dafür erst schaffen. Ähnliche Herausforderungen gab es auch bei der Einführung des E-Rezepts für gesetzlich Versicherte, als nicht alle Praxisverwaltungssysteme die erforderlichen Funktionen implementiert hatten.Zusätzlich zu den technischen Hürden in den Arztpraxen gab es in der Vergangenheit auch Störungen bei Diensten der Telematikinfrastruktur, die für den Austausch der E-Rezepte zuständig sind. Diese Probleme haben den Rollout des E-Rezepts für gesetzlich Versicherte ebenfalls verzögert.Unbürokratischer Zugang für Privatversicherte
Um den Privatversicherten den Zugang zum E-Rezept zu erleichtern, fordern die privaten Krankenversicherungen ein "unbürokratisches Verfahren zur Vergabe der sogenannten Krankenversichertennummer". Ähnlich wie bei den gesetzlichen Krankenkassen soll es auch für Privatversicherte einen unkomplizierten Weg geben, diese Nummer zu erhalten.Da Privatversicherte keine elektronische Gesundheitskarte (eGK) besitzen, müssen sie ihr E-Rezept entweder über eine spezielle App an die Apotheke senden oder den in der Arztpraxis ausgedruckten Rezeptcode vorlegen. Voraussetzung dafür ist, dass die Arztpraxis zuvor mithilfe der Krankenversichertennummer ein E-Rezept ausgestellt hat.Schrittweise Einführung und weitere Entwicklungen
Insgesamt zeigt sich, dass die Einführung des E-Rezepts für Privatversicherte zwar Fortschritte macht, aber noch einige Hürden zu überwinden sind. Die privaten Krankenversicherungen und der Apothekerverband arbeiten daran, den Prozess zu vereinfachen und den Versicherten einen komfortablen Zugang zum E-Rezept zu ermöglichen.Im Laufe des nächsten Jahres werden voraussichtlich weitere private Krankenversicherungen das E-Rezept für ihre Versicherten anbieten. Gleichzeitig müssen die technischen Voraussetzungen in den Arztpraxen weiter ausgebaut werden, damit alle Privatversicherten von den Vorteilen des digitalen Rezepts profitieren können.