Rezepte
Knappes Gemüse: TikToker verursacht Gurken-Krise auf Island
2024-08-24

Der Gurkentrend auf Island: Wie ein kanadischer TikToker eine Krise auslöste

In den letzten Wochen hat ein überraschender Trend auf Island für Aufsehen gesorgt: Die Nachfrage nach Gurken ist in die Höhe geschnellt, was zu Engpässen in den Supermärkten führte. Verantwortlich dafür soll ein kanadischer TikToker sein, der mit seinen viral gegangenen Gurkenrezepten die Insel in Aufruhr versetzt hat.

Wie ein TikTok-Star die Gärten Islands leerte

Der Beginn des Gurkenhypes

Alles begann Anfang August, als die isländischen Supermärkte einen deutlichen Anstieg der Gurkennachfrage verzeichneten. "Wir haben um den 5. August herum begonnen, diesen Trend zu beobachten", berichtet Gudrún Adalsteinsdóttir von der Supermarktkette Krónan. Normalerweise beziehe man 99 Prozent des Gemüses aus isländischen Gewächshäusern, doch aufgrund der aktuellen Knappheit müsse man nun auch Gurken aus Holland importieren.

Der Auslöser: Ein kanadischer TikToker

Als Hauptverursacher der starken Nachfrage gilt der kanadische TikToker Logan Moffitt, der auch als "cucumber guy" bekannt ist. In den vergangenen Wochen veröffentlichte er zahlreiche Gurkenrezepte, darunter einen besonders populären Gurkensalat mit Sesamöl und Reisessig. "Der Gurkensalat-Trend hat die Nachfrage in die Höhe getrieben", erklärt Adalsteinsdóttir. Viele isländische Influencer hätten daraufhin eigene Interpretationen des Salats gepostet, was den Hype weiter angeheizt habe.

Die Folgen des Trends

Die hohe Nachfrage konnte von den isländischen Gemüsebauern nicht mehr bedient werden. Eine Vermarktungsgesellschaft bestätigte gegenüber der BBC, dass man die Nachfrage derzeit nicht befriedigen könne. Neben den TikTok-Videos nannte man auch einen saisonalen Wechsel der Pflanzen bei vielen Anbauern sowie das Ende der Sommerferien als Ursachen für die Engpässe.Auch andere Produkte, die in Moffitts Rezepten verwendet werden, waren von der plötzlichen Popularität betroffen. "Es gibt nicht nur eine Knappheit an Gurken, sondern auch einen drastischen Anstieg bei verwandten Produkten wie Sesamöl, Reisessig und Fischsauce", sagte Adalsteinsdóttir.

Kein Einzelfall: Soziale Medien treiben Trends an

Laut Adalsteinsdóttir ist die Gurkenkrise kein Einzelfall. Auch in der Vergangenheit habe ein Social-Media-Trend schon zu Engpässen bei anderen Produkten geführt, etwa bei Eiskaffee. "Die Isländer bleiben gern auf dem Laufenden, und die sozialen Medien sind eine gute Möglichkeit, um zu sehen, was gerade angesagt ist", so die Krónan-Vertreterin. Die plötzliche Popularität zeige, wie wichtig es sei, mit den Trends in den sozialen Medien Schritt zu halten - auch wenn es bei so unerwarteten Entwicklungen schwierig sein könne, den Bestand zu verwalten.
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