Im Zeitalter der Social Media posten viele Eltern Bilder und Videos ihrer Kinder, oft in intimen Situationen. Diese Praxis löst heftige Kritik aus und wirft wichtige Fragen über den Schutz der Privatsphäre von Kindern auf. Experten warnen vor den Risiken, die mit dem Teilen solcher Inhalte verbunden sind, während Aktivistinnen wie Sara Flieder für mehr Rechte und Schutz für Kinder im Netz einstehen.
Das Bundesfamilienministerium betont die Notwendigkeit der Aufklärung und fordert Eltern auf, vorsichtiger zu sein, wenn sie digitale Spuren ihrer Kinder hinterlassen. Es wird deutlich, dass eine verantwortungsvolle Nutzung der sozialen Medien unerlässlich ist, um die Persönlichkeitsrechte der Kinder zu schützen.
In den letzten Jahren hat sich das Phänomen des Sharenting stark verbreitet. Viele Eltern nutzen Plattformen wie TikTok, um intimste Momente ihres Nachwuchses zu dokumentieren – manchmal sogar ohne Rücksicht auf die Privatsphäre der Kleinen. Diese Praxis weckt bei vielen Bedenken und führt zu kontroversen Diskussionen in der Öffentlichkeit.
Eine TikTokerin namens Lou äußerte ihre Verärgerung über eine Mutter, die ihre Kinder beim Arzt-Spielen gefilmt und das Video veröffentlichte. Solche Beispiele verdeutlichen, wie weit diese Praxis gehen kann. Lou kritisiert sarkastisch, dass es fast so sei, als würden Eltern die Möglichkeit nutzen, dass ihre Kinder noch nicht verstehen können, was Internet bedeutet. Sie fragt sich, warum Eltern solche Details teilen und ob dies tatsächlich im besten Interesse der Kinder liegt. Diese Kritik spiegelt eine wachsende Besorgnis wider, die immer lauter wird.
Um die Gefahren des Sharenting anzugehen, haben sich verschiedene Organisationen und Einzelpersonen engagiert. Eine davon ist Sara Flieder, die eine Petition eingereicht hat, um die Kinderrechte in den sozialen Medien zu stärken. Bislang haben über 55.000 Menschen unterschrieben, um diesen Ruf nach mehr Schutz zu unterstützen. Die Petition fordert, dass Influencerinnen keine Fotos oder Videos von ihren Kindern in Windeln oder Badekleidung posten dürfen, um deren Persönlichkeitsrechte zu respektieren.
Das Bundesfamilienministerium stimmt dieser Auffassung zu und betont, dass Kinderrechte auch in der digitalen Welt gelten. Allerdings legt es die Hauptverantwortung bei den Eltern und Erziehungsberechtigten. Stattdessen setzt das Ministerium auf die Aufklärung und Bildung, um Eltern und Content Creators über die potenziellen Risiken bewusst zu machen. Durch diese Maßnahmen soll erreicht werden, dass Eltern besser informiert sind und verantwortungsvoller mit den digitalen Spuren ihrer Kinder umgehen. Dies ist entscheidend, um langfristig einen sicheren Raum für Kinder im Internet zu schaffen.