In einer Zeit, in der Smartphones fast allgegenwärtig sind und besonders junge Familien mit zahlreichen Herausforderungen konfrontiert werden, wird das Verhalten von Eltern zunehmend durch digitale Medien geprägt. Die Sachgebietsleiterin bei der Suchtpräventionsstelle des Landes, Eva Maria Adlmann, weist auf die Gefahren hin, die sich aus dem häufigen Handygebrauch ergeben. Sie betont, dass Eltern, die sich mehr mit ihren Geräten als mit ihren Kindern beschäftigen, langfristig die Entwicklung ihrer Kinder gefährden könnten. Seit letzter Woche gilt an Kärntner Volksschulen ein generelles Handyverbot, doch auch zu Hause ist eine verantwortungsvolle Nutzung digitaler Medien unerlässlich.
Die verstärkte Nutzung von Smartphones kann gravierende Konsequenzen für die familiäre Beziehung haben. Viele Eltern greifen zu ihren Geräten, um sich von den Alltagsstress abzulenken. Dies hat jedoch einen negativen Einfluss auf ihre Präsenz gegenüber ihren Kindern. Eine solche Abwesenheit kann das Selbstwertgefühl der Kinder beeinträchtigen und deren Entwicklung nachhaltig schädigen. Experten warnen davor, dass Kinder, die sich vernachlässigt fühlen, später Schwierigkeiten haben könnten, gesunde Beziehungen aufzubauen.
Die digitale Welt bietet schnelle Ablenkung und kurze Befriedigungsmomente, was sie zu einer attraktiven Option für gestresste Eltern macht. Diese kurzfristige Erleichterung kann jedoch langfristig zum Problem werden. Wenn Eltern ständig abgelenkt sind, senden sie die Botschaft, dass ihr digitales Leben wichtiger ist als ihre Kinder. Diese Art von Verhalten kann tiefe Spuren hinterlassen und das kindliche Selbstbewusstsein schwächen. Es ist daher entscheidend, alternative Freizeitaktivitäten zu fördern, die sowohl Zeit- als auch finanzielle Investitionen erfordern, aber langfristig förderlicher sind.
Um eine gesunde Balance zwischen der Nutzung digitaler Medien und persönlichen Interaktionen herzustellen, müssen klare Regeln definiert werden. Das Handyverbot in Volksschulen ist ein Schritt in die richtige Richtung, kann aber nicht allein die Herausforderungen lösen. Eltern sollten aktiv daran arbeiten, ihre eigenen Nutzungsgewohnheiten zu überprüfen und gemeinsam mit ihren Kindern verantwortungsbewusste Grenzen festzulegen. Dies fördert nicht nur ein bewussteres Umgang mit Technologie, sondern stärkt auch die familiäre Bindung.
Klagenfurt startet eine Kampagne unter dem Motto „Heute schon mit ihrem Kind gesprochen?“, die darauf abzielt, Familien dazu zu ermutigen, mehr Aufmerksamkeit auf ihre Gespräche und Interaktionen zu legen. Die Stadt lädt dazu ein, Ideen für eine verantwortungsbewusste Mediennutzung im Familienkontext einzureichen. Diese Initiative soll dazu beitragen, dass Eltern und Kinder gemeinsam lernen, wie sie Technologie sinnvoll und gleichzeitig verantwortungsbewusst nutzen können. Durch diese gemeinsamen Anstrengungen können Familien ihre Beziehungen stärken und gleichzeitig gesunde digitale Gewohnheiten entwickeln.