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Ein Leben für die Kleinsten: Antje Stulp verabschiedet sich nach 33 Jahren als Kindergartenleiterin
2025-01-31

In einer rührenden Zeremonie wurde Antje Stulp, die treibende Kraft hinter dem Kindergarten „Arche Noah“ in Bolstern, nach drei Jahrzehnten intensiver und leidenschaftlicher Arbeit feierlich verabschiedet. Ihre bemerkenswerte Karriere begann unerwartet im Schwäbischen und führte sie zu einem bedeutenden Abschnitt ihres Lebens, der von Hingabe und Erfolg geprägt war. Die Abschiedsfeier im Sportheim Bolstern unterstrich nicht nur ihre Bedeutung für die Gemeinschaft, sondern zeigte auch, wie sehr sie das Vertrauen und die Dankbarkeit der Eltern sowie der Kinder gewonnen hatte.

Der Weg einer inspirierenden Erzieherin

In den frühen achtziger Jahren startete Antje Stulp ihre berufliche Laufbahn in der Nähe von Zwickau, damals Teil der DDR. Als Kindergärtnerin fand sie schnell Freude an ihrer Tätigkeit. Doch politische Umstände zwangen sie und ihren Mann, einen Neuanfang in der Bundesrepublik zu wagen. Im Jahr 1989 gelang es ihnen über die Prager Botschaft, ins Saubermacher Land zu fliehen. In Saulgau angekommen, erhielt sie bereits im August 1990 eine Anstellung in städtischen Einrichtungen. Nur ein Jahr später trat sie mit klopfendem Herzen ihre Position als Leiterin des Kindergartens Bolstern an.

Inmitten eines fremden Dorfes, wo ihre sächsische Aussprache zunächst Skepsis hervorrief, baute sie innerhalb kurzer Zeit Vertrauen auf. Über drei Jahrzehnte hinweg betreute sie mehr als 300 Kinder, viele davon aus umliegenden Ortschaften. Ihr Engagement prägte nicht nur die Entwicklung der kleinen Geschöpfe, sondern beeinflusste auch die Gemeinschaft tiefgreifend. Heute sind einige ihrer ersten Schützlinge selbst Eltern, was die Dauerhaftigkeit ihres Einflusses unterstreicht.

Die Abschiedsfeier gestaltete sich emotional und kreativ. Mit Geschenken wie einem Modell des Kindergartens, einem Bildband über ihre Jahre bei „Arche Noah“ und einer liebevoll dekorierten Ruhebank wurden die Verdienste von Frau Stulp würdig geehrt. Das Lied „Goodbye und tschüss, Frau Stulp geht jetzt nach Hause“ symbolisierte den Abschluss einer äußerst erfolgreichen Ära.

Von Journalisten und Lesern gleichermaßen bewundert, zeigt diese Geschichte, dass wahre Pädagogik nicht nur in der Vermittlung von Wissen liegt, sondern in der Fähigkeit, junge Seelen zu entfachen und ihnen ein Gefühl von Wert und Sicherheit zu geben. Antje Stulp hat genau dies erreicht – und darüber hinaus. Ihre Arbeit wird nicht nur in Bolstern, sondern in vielen Herzen weiterleben.

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