Das Auto
Ein neues Oldtimer-Projekt: Der 'Knochen' wird zum Traumwagen
2025-06-24

Das Leben hält oft Überraschungen bereit, und manchmal klopfen sie in Form eines vergessenen Oldtimers an die Tür. Nachdem ein vorheriges Restaurierungsprojekt, liebevoll „Bodo“ genannt, fast abgeschlossen ist, steht der Autor vor einer neuen, unerwarteten Herausforderung: einem Ford Escort Mk1 von 1969. Dieses Fahrzeug, das seit drei Jahrzehnten in einer Scheune schlummert, wird nun zum Mittelpunkt eines ambitionierten Umbauvorhabens, das nicht nur technisches Geschick, sondern auch strategische Entscheidungen bezüglich des aktuellen Fuhrparks erfordert, um diesen Traum zu verwirklichen.

Die Geschichte beginnt im Jahr 2022, als der Autor beruflich in Südfrankreich weilt und den Segen des zukünftigen Schwiegervaters für einen Heiratsantrag einholt. Die Zustimmung kommt mit einer Bedingung: Die Tochter benötigt ebenfalls einen Oldtimer. Die erste Reaktion auf den Vorschlag, einen 1969er Ford Escort Mk1 zu übernehmen, ist verhalten, zumal das Fahrzeug seit dreißig Jahren abgestellt ist. Doch im Jahr 2025, als das aktuelle Projekt „Bodo“ kurz vor der Fertigstellung steht, wird der Ford aus der Scheune geholt, da der Besitzer den Platz benötigt. Aus anfänglicher Skepsis, ein Rostloch vorzufinden, entwickelt sich Überraschung: Der Escort ist in einem bemerkenswert guten Zustand. Abgesehen von Lackschäden, durchgerosteten Radhäusern hinten und einem abgenutzten Fahrersitz, zeigt der Wagen kaum Rost, ist komplett und lässt sich problemlos rollen. Der Unterboden ist frei von Mängeln.

Bei dem Oldtimer handelt es sich um einen Escort 1300 L Automatik in Grün, mit belegbaren 56.000 Kilometern und 57 PS aus dem Jahr 1969. Er hatte lediglich zwei Vorbesitzer und ist unfallfrei. In der Szene ist der Escort Mk1 aufgrund seines charakteristischen Kühlergrill-Designs auch als „Knochen“ bekannt. Das Fahrzeug ist mit einigen für die damalige Zeit optionalen Extras ausgestattet, darunter ein Bremskraftverstärker. Besonders bemerkenswert ist der breite Getriebetunnel, der durch die seltene Automatikversion bedingt ist und ideal für den Einbau eines Fünfgang-T9-Getriebes wäre. Eine besondere emotionale Verbindung besteht ebenfalls: Der Schwiegervater nutzte dieses Auto vor rund 30 Jahren für Dates mit der zukünftigen Schwiegermutter, da seine Corvette C3 ihm zu protzig erschien.

Das Vorhaben sieht vor, den Wagen zu einem erfahrenen Karosserie- und Mechanikermeister in Hessen zu bringen. Dort soll er vollständig entrostet, neu lackiert und nach den Vorstellungen der zukünftigen Gattin umgebaut werden. Die Pläne umfassen den Einbau eines 1600er Crossflow-Motors (MKB 711M-BA), zwei 40er DHLA Dell'Orto-Vergaser und einen Ölkühler. Letztere Komponenten wurden vom Schwiegeronkel als großzügiges Geschenk aus seinem Keller beigesteuert. Um dieses ambitionierte Projekt zu ermöglichen und den Fuhrpark zu optimieren, wurde die Entscheidung getroffen, den „Cat Superlight“ zu verkaufen. Der Autor fährt dieses Fahrzeug kaum noch, und ein längeres Stehen würde dem Wagen nicht guttun. Mit dem Verkauf des „Cat“ und eines Ibizas reduziert sich die Fahrzeugflotte von sechs auf vier Autos, was den Fokus auf das neue „Knochenjob“-Projekt ermöglicht. Der „Cat“ wird einem Interessenten übergeben, der ihn aktiv nutzen und auf Rennstrecken bewegen möchte, was dem Fahrzeug und seiner Bestimmung am besten gerecht wird.

Dieses neue Abenteuer verspricht nicht nur technische Herausforderungen und die Verwirklichung eines individuellen Fahrzeugtraums, sondern auch eine Fortsetzung der Leidenschaft für automobile Projekte. Die Transformation des Ford Escort Mk1, liebevoll als „Knochen“ bekannt, von einem vergessenen Stück Geschichte zu einem personalisierten Kraftpaket, wird zweifellos eine faszinierende Reise sein, die Geduld und Hingabe erfordert.

more stories
See more