In einer Zeit, in der die Nachricht von einer bevorstehenden Geburt Freude und Erwartung weckt, taucht oft die Frage auf, ob es ein Junge oder ein Mädchen werden wird. Diese Entscheidung kann tiefe Gefühle hervorrufen, da einige Eltern unbewusst eine Präferenz haben. Ein Phänomen, das als Gender Disappointment bekannt ist, tritt auf, wenn der Geschlechtsausgang nicht den Wünschen entspricht. Eine Studie hat jedoch erstaunliche Ergebnisse geliefert: Eltern neigen eher dazu, Töchter zu bevorzugen.
Diese Forschung, durchgeführt von Experten aus den USA und Kanada, analysierte umfangreiche Daten von fast 20.000 Teilnehmern. Das Team unter Leitung von Alexander C. Jensen entdeckte, dass sowohl Mütter als auch Väter tendenziell Mädchen bevorzugen. Dies liegt möglicherweise daran, dass das Temperament von Mädchen als angenehmer wahrgenommen wird und der Umgang mit ihnen einfacher erscheint. Die Studie betont jedoch, dass Lieblingskinder problematisch sein können und Eltern bemüht sein sollten, allen Kindern gerecht zu werden.
Die Vorliebe für Töchter könnte daher auf verschiedene Faktoren zurückzuführen sein. Zum einen sehen Eltern in Mädchen möglicherweise eine verantwortungsbewusste und gewissenhafte Natur, die den Alltag erleichtert. Zum anderen könnte die Annahme, dass Mädchen einfacher zu erziehen sind, eine Rolle spielen. Diese Einstellung wird jedoch von Experten kritisiert, da sie potenziell zu Ungleichbehandlung führen kann. Professor Martin Diewald betont, dass Eltern versuchen sollten, alle Kinder gleichermaßen zu lieben und zu unterstützen, um ihre psychische Stabilität und Entwicklung zu fördern.
Es ist wichtig zu beachten, dass die Bevorzugung eines Geschlechts oder eines Kindes negative Auswirkungen haben kann. Kinder, die sich benachteiligt fühlen, könnten im Erwachsenenalter schlechtere Entwicklungsergebnisse aufweisen. Daher sollten Eltern bewusst darauf achten, faire und gleichberechtigte Erziehungsprinzipien anzuwenden. Dies schafft eine Umgebung, in der jedes Kind sich geliebt und unterstützt fühlt, unabhängig von seinem Geschlecht oder Verhalten.