Eltern Kinder
Elternliebe in verschiedenen Kulturen: Ein globaler Blick auf familiäre Werte
2025-03-08

In einer umfassenden Studie untersucht Jennifer Lansford, eine Entwicklungspsychologin aus den USA, wie Liebe und Fürsorge von Eltern weltweit unterschiedlich gezeigt werden. Ihre Forschung erstreckt sich über zehn Länder und beleuchtet die Vielfalt der elterlichen Erziehungsmethoden. Die Unterschiede reichen von der Belohnung individueller Leistung bis hin zur Betonung kollektiven Zusammenhalts. Diese kulturellen Variationen bieten ein faszinierendes Bild davon, wie familiäre Werte durch verschiedene Lebensbedingungen und gesellschaftliche Strukturen geprägt werden.

Kulturelle Unterschiede in der Art und Weise, wie Liebe gezeigt wird

In einem interessanten Experiment wurde deutlich, dass Kinder aus Deutschland tendenziell Leistung belohnen, während ihre Gleichaltrigen in afrikanischen Ländern wie Kenia die Ausbeute gleichmäßig verteilen. Dies spiegelt die Bedeutung des Teilen in Gemeinschaften wider, die mit schwankenden Nahrungsressourcen konfrontiert sind. In Regionen mit höherem Risiko wird strenge Erziehung oft als Zeichen von Fürsorge wahrgenommen. So sehen Kinder in Jordanien und Kenia strenge Regeln als Ausdruck elterlicher Sorge. In anderen Kulturen zeigt sich Liebe eher durch Handlungen als durch Worte. Eine Mutter in Indien schält beispielsweise eine Orange für ihr Kind – ein stiller Akt der Zuneigung.

Besonders auffällig ist auch der Körperkontakt zwischen Eltern und Kindern. In Jäger- und Sammlergesellschaften werden Babys fast ständig getragen, was sie beruhigt und sicher fühlen lässt. Auch westliche Gesellschaften haben diese Praxis zunehmend übernommen. Beim Spielen legen japanische Eltern Wert auf Blickkontakt und Mimik, während amerikanische Eltern häufig die Umwelt erklären und auf Gegenstände zeigen. Diese unterschiedlichen Ansätze zielen darauf ab, soziale und kognitive Fähigkeiten zu fördern.

Inspirierende Einsichten für eine gewaltfreie Erziehung

Lansfords Forschung zeigt, dass kulturelle Unterschiede nicht nur Herausforderungen, sondern auch Chancen bieten. Die zunehmende Akzeptanz gewaltfreier Erziehungsweisen weltweit ist ein positives Signal. Viele Eltern bemühen sich heute, eine enge Bindung zu ihren Kindern aufzubauen und Toleranz sowie prosoziales Verhalten zu fördern. Diese Entwicklung trägt dazu bei, starke und selbstbewusste Erwachsene heranzuziehen, die in einer globalisierten Welt bestehen können.

Von einem journalistischen Standpunkt aus bietet Lansfords Arbeit wichtige Erkenntnisse, die uns daran erinnern, dass Liebe und Fürsorge universell sind, aber ihre Ausdrucksformen vielfältig sein können. Diese Unterschiede sollten uns dazu anregen, offener und respektvoller gegenüber anderen Kulturen zu sein und die besten Praktiken aus dem globalen Kaleidoskop der Erziehung anzunehmen.

more stories
See more