In vielen Städten und Gemeinden von Bayern stellt sich morgens vor Schulen ein alltägliches Bild: Autos parken unordentlich, fahren zu schnell oder behindern andere Verkehrsteilnehmer. Diese Praxis, bekannt als Elterntaxi, führt nicht nur zu Verkehrsproblemen, sondern stellt auch eine Gefahr für Fußgänger und Radfahrer dar. Viele Eltern bringen ihre Kinder mit dem Auto zur Schule, oft aus Bequemlichkeit oder Zeitmangel. Dies beeinträchtigt jedoch nicht nur den Straßenverkehr, sondern gefährdet auch die Sicherheit der Kinder, die zu Fuß oder mit dem Fahrrad kommen. Die Polizei und Verkehrsverbände fordern daher mehr Verantwortung und Bewusstsein bei den Eltern.
Die Herausforderung des Elterntaxis zeigt sich besonders deutlich an Schultoren in ganz Bayern. In Oberbayern, Schwaben, Niederbayern und anderen Regionen berichten Polizeibehörden regelmäßig über Ordnungswidrigkeiten wie Halteverbot, Parken auf Gehwegen oder Feuerwehrzufahrten. Diese Handlungen gefährden die Sicherheit aller Beteiligten. Eltern, die mit dem Auto zur Schule fahren, erklären dies oft damit, dass sie es eilig haben oder das Wetter zu schlecht sei. Andere geben offen zu, dass sie einfach bequem sind und ihr Kind lieber länger schlafen lässt. Diese Einstellung wirkt sich jedoch negativ auf die allgemeine Verkehrssituation aus und gefährdet insbesondere diejenigen, die zu Fuß oder mit dem Fahrrad unterwegs sind.
Verschiedene Initiativen versuchen, dieses Problem anzugehen. So fördern einige Städte wie München und Augsburg Programme, die Elterntaxis reduzieren sollen. Eine Möglichkeit ist die Einführung von Bonuskarten für Kinder, die ohne Auto zur Schule kommen, oder der Walkingbus, bei dem Kinder in Kleingruppen von einem Elternteil begleitet werden. In Bamberg wird sogar erwogen, temporäre Sperrungen vor Schulen einzuführen, um den Autoverkehr zu reduzieren. Diese Maßnahmen zielen darauf ab, Eltern bewusster zu machen, welche Auswirkungen ihr Verhalten hat.
Auch die Schulleitung spielt eine wichtige Rolle bei der Sensibilisierung. An der Münchner Grundschule am Agilolfingerplatz bemüht sich die Rektorin Stephanie Bierl aktiv darum, Eltern durch Aktionen und Projekte auf das Problem aufmerksam zu machen. Im Unterricht wird das Thema "Schulwegsicherheit" behandelt, und der Elternbeirat unterstützt diese Bemühungen. Es wird betont, dass Kinder früh lernen sollten, wie man sicher im Verkehr unterwegs ist, und dass dies wichtig für ihre Entwicklung ist. Durch solche gemeinsamen Anstrengungen hofft man, langfristig eine positive Veränderung herbeizuführen und den Straßenverkehr vor Schulen sicherer zu gestalten.